Die Geschichte von zwei Männern

DIE GESCHICHTE VON ZWEI MÄNNERN

Es waren einmal aahh ... diese zwei Männer, die ich kannte. Da lacht ihr wohl wieder einmal über meine Geschichten? Also ich könnte durchaus wieder zum sehr Ramhtaischen Sprachstil übergehen und euch mit „in der Tat“ für den Rest eures Lebens eindecken!

Seht, ich liebe das Wesen des Mannes tatsächlich. Ich war ein Mann. Ich empfinde grösste Freude an dem Wesen der Frau. Und ist dies nicht schliesslich und endlich genau der Punkt, an dem ihr euch gerade befindet? Hmm?

Nun ja, wenn wir jetzt irgendwo auf dem 7. Planeten in der 24. Galaxie wären, und ihr ein grosses, federleichtes Lichtknäuel wärt, dann würde ich die Geschichte folgendermassen beginnen.

Vor vier Millionen Lichtjahren... kannte ich einmal zwei winzig kleine Lichter. Ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha!!! Aberja! Aberja! Und ihr dürft auch nicht vergessen, dass dies ja wahre Geschichten sind ... und es ist gewiss, dass ich zu entdecken beginne, dass nichts wirklich je erdichtet ist, was das Menschliche Drama betrifft, ganz gleich, wovon man spricht, es hat sich ereignet. Denn bei den Menschen ist alles möglich, sei es auch noch so unglaublich. Ja, bei ihnen ist alles möglich!

Wie dem auch sei, ich möchte euch gerne speziell von diesen beiden Männern erzählen, denn es steht in engem Zusammenhang mit dem. was ihr im Laufe der Dunklen Nächte eurer Seele euch als Weisheit zu eigen gemacht habt und was nun strahlend im Strom Gottes fliesst. Und es ist auf die künftigen Zeiten hinweisend. Und es geht um Werte. Denn es ist so, dass einige von euch bereits darüber in Verwirrung gerieten, dass ihr doch eigentlich bereits glücklich seid, und ob all dies tatsächlich bedeutete, dass ihr das, was euch glücklich macht, verlassen müsstet, um loszugehen und etwas anderes zu tun, um euch noch glücklicher zu machen... Es ist von äusserster Wichtigkeit, diese Dinge zu klären, und zwar in der einfachsten Art und Weise, damit es nicht missverstanden und missdeutet werden kann. Hört ihr mir zu? Denn es ist so, dass ihr euch in eine grössere Zeit hineinbewegt, zu der ihr bereits gehört. Und es ist wichtig, Werte zu verstehen, mittels derer ihr bewahrt werdet.

So, dies ist also eine Geschichte von zwei Männern. Nun, es ist gewiss, dass es auch zwei Frauen gibt, auf die diese Geschichte zutreffen würde. Doch speziell dies hier habe ich beobachtet - noch bevor ich je bei meiner Tochter in Erscheinung trat, um die Prekärhaftigkeit zu verstehen, in die sich der Mensch selbst hineingebracht hatte... das war äusserst wichtig.

Diese beiden Männer also - und lasst sie mich zuerst für euch beschreiben. Der eine wurde von einer, Frau geboren, die eine Schullehrerin war. Und diese Wesenheit war einer aus einer ganzen Schar von Kindern, wie ich meine, heisst die Zahl Acht. Acht, eine nette runde Zahl. Macht das Schlafen um vieles leichter: vier Betten, je zwei in einem. Ihr lacht darüber? Wirt ihr denn nicht, dass man in jenen Zeiten in dieser Art dachte?! Ohhh ... das habt ihr ganz vergessen. Nun, dies hier ereignete sich nach der, Wende zu diesem Jahrhundert und ...... vor dem ersten grossen Krieg, den ihr hier hattet und der recht schlau eingefädelt worden war. Das Motto damals lautete: Es gibt eine Menge Gefechtsfeuer, also werden wir eine Menge Kriegsmaterial beschaffen und werden das amerikanische Volk zur Arbeit schicken und ihnen Arbeitsplätze geben. Wir müssen Kriege haben, um unsere Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Und dieses; um unsere Wirtschaft aufrechtzuerhalten bedeutete das Hinschlachten vieler Menschen, und alles wegen der Prekärhaftigkeit.

Nun, dieser spezielle Mann hatte den Wunsch, seiner Mutter sozusagen nachzueifern, und er war sehr gescheit. Sehr gescheit in der Bedeutung... intellektuell gesehen, und es war sein Bestreben, sich darin noch zu steigern. Nun, er ging zur Schule, wo er von seiner Mutter unterrichtet wurde, doch er arbeitete auch seit seinem dritten Lebensjahr, denn jedes Mitglied in dieser Familie, ganz gleich wie alt sie waren, war wichtig für die Gesamtheit. Und es wurde ihm eine Gelegenheit gegeben mitzuarbeiten, als er drei Jahre alt war. Seine Arbeit bestand darin, für seinen Vater Kartoffeln in Stapeln aufzuschichten. Und er liebte es, dies zu vollbringen, denn es gab ihm das Gefühl, selbst mit diesen jungen Jahren etwas tun zu können. Die ganze Familie, einschliesslich der Frauen, hatten einen Beitrag zu leisten, und das war damals etwas Natürliches. Jeder war gleich, in einem gewissen Sinne, denn es ging um das Überleben der Familie. Ganz anders, als es heutzutage ist.

Diese Wesenheit ging zur Schule und anschliessend arbeitete er dann. Und er durchlief den gesamten, staatlichen Bildungsweg und danach machte er weiter mit der höheren Schulausbildung - was für ein Witz! Und für seine höhere Schulausbildung nahm er diese Schule auf sich, die sehr teuer war. Sie kostete sehr viel in jenen Zeiten. Und während dieser ganzen Zeit verdiente er sich seinen Lebensunterhalt. Und diese Schule beendete er mit dem Ziel, Professor an einer universalen Universität zu sein. Und das tat er eine Weile und stellte fest, dass es ihm nicht gefiel.

Alsdann kratzte er seine wenigen Ersparnisse zusammen, die er zur Seite gelegt hatte, und nahm sie und kaufte sich eine Farm mit eintausend Morgen Land. Er brachte all seine Bücher mit sich, die, nebenbei bemerkt, für ihn eine Kostbarkeit waren. Und da besass er nun einen recht heruntergekommen Platz, an dem es keine durch die Luft fliessende Elektrizität gab. Es waren sehr einfache Verhältnisse, und er wollte sie sehr einfach haben, da er erkannte und dahinterkam, dass es eine Programmierung des gesellschaftlichen Systems war, am Leben in der Form gesellschaftlichen Strebens, was er in der Schule verabscheute, mitzuwirken. Er wurde zu einem völligen Selbstversorger. Nun ja, auf seinem Land funktionierte erstmals überhaupt nichts. Es bestand hauptsächlich aus Baumbestand und Wald, wo kleine Geschöpfe, wie Skunks und andere eigenartige Dinge.. und Vögel und freilebende Was - auch - immer herumtobten. Und ausserdem hatte die Fläche des Landes, das er bebaute, hatte dieses Land alles in allem keinen so fruchtbaren Boden, doch die Äpfel und die Birnen und die Köstlichkeiten, die von den Bäumen kamen, waren recht wundervoll. Und mit seinen Schweinen, die er hielt, mit ihnen konnte er sprechen. Er verstand sie, und auch seine Hühner und sogar die närrischen Perlhühner. Er verstand sie. Und er war ein glücklicher Mann. Er baute alles an, was er zum Essen hatte - in Hülle und Fülle Eier und süsse Milch, nicht Stutenmilch, Kuhmilch! Machte seine eigene Butter. Legte seinen eigenen Vorrat an. Arbeitete in seinem Garten. Und wenn das Tagwerk getan war, setzte er sich an einem knisternden, dickbäuchigen Kamin nieder, stopfte einen guten Tabak in seine urige Pfeife, und sass da und schaukelte in einem Stuhl, den er selbst angefertigt hatte, und pflegte bei einem Licht, das in einer Weltkugel flackerte, zu lesen. Und er war ein zufriedener Mann.

Und er hörte nie auf zu lernen! Und jeden Tag seines Lebens wurde er weiser. Die einzige unglückliche Sache war die, dass er eine fürchterliche Frau heiratete ... und diese fürchterliche Frau - nun, dies ist eine wahre Geschichte - diese Frau war fürchterlich! Sie war eine sehr religiöse Frau müsst ihr wissen, und sie war sehr jungfräuisch

jungfräulich ... nun wie auch immer   sie tändelte nicht herum, er hingegen war sehr lustvoll! Nun wie auch immer, sehr bald schon fand er heraus, dass sie lediglich ihre Pflicht erfüllte, und dass jenes sich - im - Heu - Rollen, das er erwartet hatte, auf diesen seinen alten abgenutzten Bettfedern, schlichtweg nicht stattfand. Sie war sehr gehässig und sehr verbittert. Und obwohl sie sagte, dass sie an Gott glaubt, war sie ohne den geringsten Zweifel die jammerndste, bitterste, sauergesichtigste Frau, die ihr jemals gesehen habt. Nun, eines war ihm sehr schnell klar: er wollte keine Reproduktion von ihr .... Doch ich fürchte und bedaure sagen zu müssen, dass kurz nachdem sie zusammen gewesen waren, und er seine Pflicht getan hatte, und sie dalag und die ihre getan hatte, dass sie ein Kind erwartete. Er fasste den unabänderlichen Entschluss, dass es kein weiteres geben würde, und es schauderte ihn bei dem Gedanken, wie diese Reproduktion wohl aussehen würde, und was noch mehr wog, wie sie sein würde.

Nun, dieser Mann bekam einen prächtigen Sohn, der seinem Vater sehr ähnelte, doch dessen Mutter einige schwerwiegende Leitbilder auf ihn übertrug. Nun, langer Rede kurzer Sinn, sie trennten sich nach siebenundzwanzig Jahren. Und er fand eine gute Frau. Sie heirateten nie, nichtsdestoweniger waren sie glücklich. Und selbstverständlich schrie die Ehefrau immerzu erbittert: Diese Frau! In Sünde leben! Ehebruch ist das! Das ist Ehebruch! Das ist eine Sünde! Und er pflegte einfach nur zu lächeln und zu sagen: Die einzige Sünde ist es, nicht zu lieben. Nun, er hatte natürlich recht.

Nun... während die Jahre vergingen war dieser Mann also sehr einfach in seinem Wesen. Er schuldete niemandem einen Pfennig. Wegen seiner Kleider, seiner armen Lumpen war er nicht beschämt, denn seine liebreizende Gefährtin, die reich begnadet war, kümmerte sich um seine Habe. Doch es ging ihm nicht darum, welche Kleider er trug, es ging ihm um das Wissen, nach dem es ihn hungerte. Und da sein Leben also von derart einfacher Art war, hatte er die Momente, in denen er über die Natur lernen und Nachdenken konnte. Und er wurde der wunderschönen Szenerie seiner wundervollen Farm nie überdrüssig, und auch nicht des Liebreizes, den sie besass, und auch nicht all dessen, was er von ihr lernen konnte. Er war ein Mann, der derart im Frieden war, dass er nichts anderes wollte, als immer weiter zu lernen.

So wollen wir ihn nun dort, wie er auf seiner Veranda sitzt und ein wenig seines, selbstgemachten Weines aus einem sogenannten Fruchtkelch trinkt und seine Pfeife raucht und über die Felder schaut, verlassen.

Nun, in dieser Geschichte kommt noch ein anderer Sohn vor. Ein Mann, der einen Vater hatte, der in einer Familie aufgewachsen war, die furchtbar arm gewesen war. Und der Vater arbeitete sein ganzes Leben nur für Geld. Er war gierig nach Geld, denn einzig und allein mit Geld würde er Macht und Respekt erhalten Und selbstverständlich ist es so dass, wenn jemand nach Geld gierig ist, er nie genug davon hat, denn die Angst ist nach wie vor in ihm, weil - seht ihr - es nicht am Geld lag, sondern an ihm selbst... doch die Ausrede dafür ist das Geld. Und er hatte solch eine Abscheu davor, müssig zu sein, dass jeder Moment dem Gedanken an Geschäfte gewidmet sein musste, an Geschäfte! Und er lebte nach diesem Zeitanzeigerding, das er in einem Beutel bei sich trug. Und er war zeitig. Und er füllte jeden Moment seines Tages mit Geschäften aus. Und er wurde zu einem ausserordentlich reichen Mann, doch es war nie genug. Nie genug! Bis an dem Tag da er starb, lebte er in der Furcht, dass er nicht genügend hätte. Seht ihr, es lag nicht am Geld, es lag an seiner inwendigen Angst vor einer eigenen möglichen Schwäche. Das Geld sollte die Schwäche aufkaufen.

Nun, er hatte einen grossartigen Sohn, einen schönen Sohn. Und der Sohn war sanftmütig, und voll des Verstehens, und arbeitete schwer. Sein Vater gab ihm nicht viel, nichtsdestoweniger arbeitete er von Kind auf schwer. Uns man lehrte ihn, alles von seinem Teller aufzuessen, und das tat er. Und er hielt es weder für falsch, noch für richtig, er tat es einfach. Er beschwerte sich nie. Und er lernte, und sein Vater schärfte ihm ein bestimmtes Wissen ein und sagte immer zu ihm: Du musst reich sein, denn wenn du nicht reich bist, bist du ein Nichts. Der sanftmütige Sohn indessen lernte weiter, und auch er wurde sehr wohlhabend, ABER er war nicht ein von seiner Armut und Furcht getriebener Mann, wie es ein Vater war. Und er wurde auch nicht von den Reichtümern, die ihn so offensichtlich umgaben in Besitz genommen. Alles, was er wollte, war, das Richtige zu tun. Und er war gütig und hatte nicht einen einzigen barschen Zug an sich und behandelte niemanden schlecht, was ansonsten in dem Unternehmen seines Vaters durchaus üblich war.

Und als er zu einem jungen Manne heranwuchs, fand er heraus, dass es viele Menschen gab, die ihn hassten Und er verstand nicht warum. Doch sie hassten ihn, weil er reich war. Und es waren die Armen, die ihn verachteten, und er begann zu verstehen, wovon sein Vater gesprochen hatte. Doch es war weder Bösartigkeit noch Hass in ihm, er verstand nur nicht.

Was dieser liebreizende Mensch alsdann tat, war, dass er anfing, eine grosse Menge seines Geldes an diese armen, jammervollen Teufel, die ihn so erbittert hassten, zu schenken und selbstverständlich wurden sie über Nacht süss wie Honig. Und nach einer Weile lernte er, dass er sich Freunde nicht kaufen konnte, und dass er es sich nicht kaufen konnte, akzeptiert zu werden. Als er bei diesem seinem Versuch dann nahezu ohne einen Pfennig dastand, fing er an, das Wesen des Menschen etwas besser zu verstehen. Es war in keinster Weise so, wie man es ihnen in der Schule beibrachte, sein Vater hingegen hatte in so mancherlei Hinsicht recht gehabt.

Nun, sein Vater ging weiter zu einer .. ging weiter, und er vermachte seinem Sohn das gesamte Erbe. Und sein Vater hatte in einem Haus gelebt, das völlig verfallen war, denn er wollte nicht, dass irgend jemand je wissen sollte, dass er in Wahrheit reich war. Der Sohn zog also wieder zurück in dieses Haus, und er gedachte seines Vaters und dessen Furcht vor lauter Heuchelei - und er brannte das Haus nieder.

Und er baute ein stattliches, wie nennt man es gleich .. ähm

irgend etwas wie Georg ... Georgisches ... versteht ihr, was ich meine? Palais. Ein feines Stück Land war es, auf das er diesen Prachtbau stellte. Überall uralte Eichen. Das Haus erstrahlte in Weiss und mit glänzenden Fenstern und rotem Ziegelstein und würdevollen schwarzen Türen, deren Lack brillant leuchtete! ... mit Türklopfern aus hochpolierten Löwenköpfen. Und wo er auch hinsah, es gefiel ihm, was er sah. Alles gefiel ihm! Und wenn er etwas sah, das ihm nicht gefiel, dann änderte er es so lange, bis er glücklich damit war und es ihm gefiel.

Nun, wisst ihr, sein Vater höchstwahrscheinlich - wo immer er war, und dies werde ich euch nicht verraten, aber ich sage euch folgendes - sein Vater drehte sich in seinem Grabe um.... mehrere Male.

Nun er nahm eine, wie sie sagten, wahre... wahre Schönheit zur Frau. Eine wahre Schönheit. Dieses köstliche kleine Geschöpf hatte sehr helle Haare und durchscheinende Haut, die auf jenem gutgeformten Knochenbau wie Mondstein aussah. Und ein zarter Aprikosenschimmer lag auf ihrer Haut. Grosse blaue Augen und blasse dichte Wimpern, und ein kleiner, wenn auch fester Himbeermund. Und ihre Hände waren recht schlank und zart, wie auch ihre Füsse, während sie jedoch zu dicken Oberschenkeln neigte   mir entgeht nie etwas!

Nun, sie war eine, wie man es bezeichnet, Bankierstochter, eine Geldwechslerstochter, wie man es damals nannte. Und sie hatte all die geziemenden Schulen besucht, die man Mädchenpensionat wörtlich: Schule für den letzten Schliff nannte. Mir ist nach wie vor etwas unklar, was das war. Und bei der ersten Begegnung pflegte sie einen anzustarren und nichts als anzuschauen, und man hätte denken können, dass es sich bei ihr um eine schüchterne, wohlerzogene Frau handelte, die sich ihrer Stellung bewusst war und eine nicht unterzukriegende Stärke besass. Nun, auch er dachte das ... bis er anfing mit ihr über Wesenheiten namens Thoreau, Wesenheiten namens Einstein, Wesenheiten wie Cicero, eben über all jene wundervollen Dinge, die für ihn eine Kostbarkeit waren - sein Wissen - zu sprechen. Und sie pflegte dazusitzen und schnell ihre Wimpern flattern zu lassen und dann in dem Moment, in dem man innehielt, sah sie einen plötzlich an ... und n i c h t`s war im Oberstübchen angekommen! Dies ist eine wahre Geschichte! Denn sogar ich war verblüfft! Sie war so in, dass sie völlig daneben war. Denn das einzige, was diese Frau geistig aufnehmen konnte, war oberflächliches, albernes Plaudern. Da war keine Tiefe vorhanden, keine Ernsthaftigkeit, und das einzige, was sie je las, waren wie ihr es bezeichnet .... Modemagazine... und Clubs und Wohlfahrtsorganisationen, und stets pflegte sie zu sagen, diese elend Arme, und doch verstand sie nie, was ein elend Armer war. Wenn man sie fragte, wie es um die Bedeutung das Leben stehe, pflegte sie dazusitzen und einen mit jenen leeren, leeren Augen anzustarren und dann zu fragen, ob sie das Glas nachfüllen dürfe. Nichts im Oberstübchen angekommen.

Nun ja ... dieser sehr wohlhabende junge Mann, der nicht in Heuchelei lebte, er war märchenhaft reich. Er lebte herrlich und schämte sich dessen nicht, denn er verstand den Charakter der Leute. Er war also kein Heuchler wie sein Vater, und er hatte auch nicht die Angst, die sein Vater gehabt hatte. Folglich hat das Geld nicht Besitz von ihm ergriffen. Er benutzte es, um das zu würdigen, was er selbst war. Und es war offen für jeden zu sehen. Für jeden! Und die Reichen kamen vorbei und pflegten dann in ihren Bart hinein zu fluchen, da sie immer Ränke schmiedeten und intrigierten, um reicher als er zu werden. Das war die Gier. Und ferner der Mob, und ich spreche von dem Mob, von den Armen, die es wählten, ihn zu hassen, und vorüberzugehen pflegten und auf seinen Rasen spuckten. Wirt ihr, sie sind arm, weil sie - gemäss ihrer eigenen Wahl - von Boshaftigkeit und Hass erfüllt sind und den Reichtum übelnehmen. Auf diese Weise erschaffen sie das Vakuum, das ihn eben fernhält. Nun ja, er verstand all dies, und er rechtfertigte sich niemals bei irgendeinem Menschen, dafür dass er diesen Reichtum in deren Augen nicht verdiente. Er pflegte den anderen schlichtweg anzusehen und erkannte dessen unvergleichliche Dummheit. Und nie raubte es ihm den Schlaf. Und er dachte nie an Vorsicht oder daran, sich etwa vorzusehen und dergleichen. Er war ein wilder, freier Mensch.

Und auch er pflegte sich zu seinen Studien zurückzuziehen. Bei näherer Betrachtung denke ich, dass er dies oft tat, um einfach nur von seiner plappernden Frau wegzukommen. Und an jenem Ort pflegte er dann seine kostbaren Bücher zu lesen. Nun, auch er wusste auf Anhieb, dass er keine Reproduktionen zeugen wollte. Denn er wusste, dass vielleicht die einzige Sünde in seinem Leben die sein müsste, wenn er ein paar weitere von der Art, wie es jene Menschen waren, zeugen würde. Und war die Welt nicht schon kümmerlich genug, so wie sie war. Und war sie nicht schon genug ausgehungert nach grossem Geist? Nun, er tat seine Pflicht und bekam Zwillinge.

Nun ja, die Kinder waren genau wie sie. Und sie pflegte zu jammern und zu schreien und hinter ihm herzukreischen nach einem harten Tag voller Arbeit. Sie wollte stets, dass er mehr Geld machte. Natürlich gab sie nie ihr eigenes aus, doch er hatte seines auszugeben. Sodann jammerte er ... jammerte sie und beklagte sich bei ihm, sobald er zur Türe hereinkam, und verwünschte ihn dafür, dass er kein ordentlicher Vater sei. Und sie pflegte ihn in das Kinderzimmer hineinzuziehen und liess diese köstlichen kleinen Wonneproppen auf seine Knie plumpsen, und dann musste er Filmrolle um Filmrolle Bilder aufnehmen, um zu beweisen, dass er da war. Und ihre kleinen Lieblinge konnten in ihren Augen rein gar nichts verkehrt machen. Und sie war so entzückt von ihren kleinen Lieblingen, dass sie niemals zugelassen hätte, dass irgendjemandem einmal die Hand ausrutschen würde, denn das ist Misshandlung eines Kindes. Und die Kinder, als die Götter, die sie sind, und da sie im Handumdrehen die Situation durchschaut hatten

nutzten dies zu ihrem Vorteil aus. Er hasste sie. Erhielt sie für gedankenlos, für Bengel, und oftmals musste er sich zwingen, dass ihm nicht die Hand auf ihrem dummen, unverschämten Mund ausrutschte. Dies ist eine wahre Geschichte!

Und sie lebte für ihre Lieblinge. Und sie fand Wege, in allem deren Brillanz, deren Genialität, deren geistreiche Äusserungen zu entdecken, und wenn eine... Freundin der Gesellschaft kam und sie ihre Zöglinge miteinander verglichen, dann fand sie Mittel und Wege, um auszudrücken. dass ihre besser wären. Nun ja, ihr wisst schon, ihr wisst schon ... wird das nicht ständig mit Kindern getan.

Zur Essenszeit am Abend stand sodann stets ein prächtiges Mahl auf dem Tisch. Er pflegte nach Hause zu kommen und, obgleich er sein Heim liebte, graute es ihm davor, nach Hause zu kommen, denn dort würde wieder jenes geschwätzige, geistlose Geschöpf sein. Und statt zu ihm zu sagen: Welche Erfahrungen hast du heute gemacht? Erzähle mir von deinen Abenteuern, wurde sie nur dasitzen und vom Stuhlgang der Kinder daherplappem, und ob dieser regelmässig sei oder nicht, und nie fragte sie auch nur ein einziges Mal nach ihm, was er fühlte, was er war, denn dazu war sie nicht fähig.

So wollen wir nun die zwei an dieser Stelle verlassen.

Eines Tages begegneten sich jene beiden Männer. Und dazu kam es gewissermassen beim, wie man es bezeichnet, Wandern durch die Wälder. Der eine in seinem stattlichen Landtweed... ich denke, das ist der entsprechende Ausdruck, nicht wahr? Klingt für mich wie ein Vogel. Und der andere in seinen zerlumpten Flicken. Beide ihre Pfeife rauchend. Nun, sie begegneten sich und waren auf der Stelle miteinander vertraut. Auf der Stelle! Und sie fanden einen, wie man es bezeichnet, kleinen Weiher, wo sich kleine Wildgänse schreiend eingefunden hatten, die einen ziemlichen Wirbel machten. Und die beiden setzten sich auf einem kleinen Erdhügel nieder und fingen miteinander darüber zu reden an, in welcher Lebenssituation sie sich jeweils befanden. Nun ja, im Laufe der Unterhaltung wussten sie beide, dass sie ungeheuer enge Freunde. ungeheuer feste Freunde waren. Sie hatten einander in diesem Ödland von Gedankenlosen gefunden. Sie hatte etwas gefunden, das verständig, bereichernd, und lebendig und unersätzlich ist. Etwas, durch das sie ihre Gedanken widerzuspiegeln und miteinander zu teilen vermochten. Und als es auf den Abend zuging und die Grillen hervorgekommen waren und die Gänse zu ihrer Nachtruhe übergegangen waren, da sagt der arme Mann von den beiden, dass er nach Hause zum Abendessen gehen müsse. Ist das der Ausdruck... Abendessen? Hmm? Und als er seinen Freund ansah, bemerkte er, dass da plötzlich eine Gespanntheit an ihm war und eine gewisse Schweigsamkeit. Und weise, wie er war, lud er ihn weitherzig zu sich nach Hause ein.

Nun, seine gute, dicke, heitere Gefährtin begrüsste sie beide freudig, und der reiche Mann schüttelte ihr die Hand, nahm auf dem knarrenden Stuhle Platz und nahm das prächtigste, herzhafteste Abendessen zu sich. das er je hatte. Es war mit nichts garniert. Es gab keine reizlosen Suppen auf Eis. Es gab deftiges, herzhaftes Kraut! Rippchen! Ihr kennt das, wovon ich hier spreche? Hmm? Und zu guter Letzt gab es einen herrlichen Apfelkuchen, der mit Äpfeln aus dem Garten gebacken worden war. Nun, der reiche Mann liebte dieses Gefühl der Wärme der Sicherheit. Ja, die Wände waren nicht gestrichen, und nein, es standen da keine Möbel, die mit feinstem Leder überzogen waren und auch keine offenen Kamine aus Marmor, nur der dickbäuchige Holzofen..... in dem es knisterte und knackte und Funken sprühte! Noch nie zuvor hatte er sich so durch und durch zu Hause gefühlt!

Nun, diese Freundschaft entwickelte sich sehr schnell. Naja, der arme Mann verübelte dem reichen Mann auch nie seinen Reichtum. Und er schaute auch nie auf seine eigenen Kleider und sagte: Ich sehe nicht gut genug aus. Ich muss unbedingt etwas kaufen, um gewissermassen ins allgemeine Schema zu passen. Seht, er änderte nie deswegen seine äussere Erscheinung, und auch der reiche Mann änderte nie die seine, denn das war es nicht, was wichtig war. Es war hier kein ...... sollen wir sagen, kein gesellschaftliches Denken am Werk. Es war keine Notwendigkeit vorhanden, sich nach oben oder nach unten anzupassen, um dafür zu sorgen, dass sich der jeweils andere wohl fühlen würde. Sie fühlten sich auf der Stelle frei und ungezwungen miteinander.

Und dann nahm der Mann schliesslich seinen ganzen Mut zusammen und lud den armen Mann zum Abendessen in sein Haus ein. Und als der arme Mann, der so unendlich weise war, das Haus betrat, da schauderte es ihn, es schauderte ihn. Oh natürlich verübelte er nicht die Schönheit und die Architektur. Er hielt es für mächtig schön, mächtig schön in der Tat! Er war nicht neidisch oder missgünstig darüber, nein, es schauderte ihn schlichtweg angesichts solch eines schönen Bauwerks, in dem zugleich solch eine Herzenskälte herrschte. Und wohlgemerkt, er tat sein Möglichstes beim Abendessen, - das auf einmal Diner heissen sollte, um ein Hordever (Hors d'oeuvre) hinunterzuwürgen     Ha-ha-ha-ha-ha! !     denn es roch leicht unangenehm, genau wie roher Tatar. Nein mein Lieber! Das war nichts für ihn. Und danach legte man ihm auch noch diese schwarzen, perlenförmigen kleinen Dinger vor, die den leicht unangenehmen Geruch von Welseiern an sich hatten zusammen mit einem überaus feinen Silberlöffel, völlig mit Verzierungen überladen, schwer, eben das einzig Wahre. Und da legt er die Winzigkeit einer Waffel darauf... aha, so weit ist es also mit des Menschen täglich Brot gekommen. Und das Hauptgericht, obgleich garniert und verziert und gesosst und gesahnt, doch was da Ähnlichkeit mit einem, wie man es gleichsam in der Tat bezeichnet, Schinkenbraten haben sollte, stellte sich dann in keinster Weise als einer heraus. War etwas Undefinierbares. Nun ja, er tat sein Möglichstes. Und natürlich starrte ihn die Dame des Hauses mit diesen ihren seelenlosen Augen und jener stupiden Reserviertheit an, und zwar mit einem hochnäsigen Gesichtsausdruck. Hochnäsig! Und obgleich er gedacht hatte, dass noch mehr zum Abendessen aufgetragen würde, liess sich niemand mehr zum Auftragen blicken. Da verstand der arme Mann das Unbehagen seines, wie man es bezeichnet, überaus reichen Freundes. Nun, auch dieser fand etwas später eine gute Frau. Und die Ungnade, in die er fiel, war gross, und der Skandal war gross bei der Familie und der Bank und bei jener Kammer, wo sich der Handel zusammenfindet... und bei all jenen ,Gute - Taten Gesellschaften. Ihr wisst schon, jene Sozialtuer, jene Tu Gutes Kampagnemacher. Er war bei allen zu einem Skandal geworden. Doch er verliess diese Pomeranzen. Und er machte seine Dunkle Nacht der Seele durch. Seine Frau verzieh ihm natürlich nie. Und die Kinder hassen ihn heftig und zählen die Tage bis zu seinem Tode, denn es ist gewiss, sobald er ihnen all seinen Reichtum hinterlässt, werden sie in grossem Masse wie sein Vater sein, denn es wiederholt sich.

Diese beiden enge Freunde hingegen waren einander in grosser Liebe zugetan. Sie waren grandiose Brüder. Und es war für sie ohne Belang, wo sie sich zusammensetzten und miteinander sprachen und sich austauschten. Und es gab viele Abende, an denen sie sich auf einer knarrenden Veranda zusammensetzten - ihr wisst schon, eine, die lediglich von zwei Holzbalken zusammengehalten wird, ohne Säulen -und beobachteten, wie sich der Abend herabsenkte. Und nicht ein Wort wurde unter ihnen ausgetauscht. Und alleweilen strömten durch die Türe all die wundervoll duftenden Herrlichkeiten - die gute Erde selbst -, die von der gütigen Frau in der Küche zubereitet wurden.

Nun ... ein grosser Gott, aus welchem Lebensbereich er auch immer herstammen mag, lässt sich an seiner grossen Weisheit erkennen. Und eines Abends erörterten sie genau diese Sache. Der reiche Mann sagt also zu dem armen Mann, er sagt: Warum hast du nicht damit weitergemacht und bist ein Professor geblieben, hast Geld verdient?

Er erwiderte: Wozu? Ich habe alles, was ich will. Alles, was ich brauche. Alles, wonach ich mich gesehnt habe, habe ich hier. Wozu brauche ich Geld? Meinst du, es würde mich glücklicher machen? Ich habe alle guten Bücher, die ich je in diesem Leben lesen könnte. Und ich habe eine gute Gefährtin; sie ist gütig wie die Erde selbst. Und ich habe ein Dach über dem Kopf und ein gutes, bequemes Bett, und Kissen, die noch dazu mit den Daunenfedern meiner Gänse gefüllt sind. Ich habe niemandem etwas zu zahlen. Ich richte mich nach niemandem. Und ich baue gute, herzhafte Nahrungsmittel an, und es ist immer etwas im Kochtopf. Was würde ich mit mehr anfangen, wenn das, was ich habe, alles ist, was ich will?

Und der reiche Mann lächelte, zog an seiner Pfeife und blies ein paar wundervolle Rauchkreise in die Luft, die langsam dahinzogen. Der reiche Mann sass alsdann einen Moment lang in Schweigen da, so als würde er sein ganzes Leben überdenken ... wie sein Vater war und all das. Alsdann drehte sich der arme Mann zu ihm um, und er sagte: Warum willst du soviel Geld?

Er erwiderte: Ich dachte, dass ich viel wollte. Ich dachte, es sei wichtig. Ich habe sehr viel Geld, das ist wahr. Und ich habe es für den Rest meines Lebens. Und mein Leben pflegte, sowie es ist, befriedigend zu sein. Nun, es ist nicht so, dass ich mehr will, ich habe genügend. Ich brauche nicht mehr, ich habe genügend. Ich habe genau all die Dinge, die ich will. Ich habe eine gute Gefährtin. Weisst du, ihr Mann starb im letzten Krieg. Gute Gefährtin, Teutonin, fand sie gerade zur rechten Zeit. Und ich habe mein schönes Haus. Entwarf es selbst. Jeden Zentimeter davon. Und ich habe meine guten Bücher. Ja, auch ich habe mehr Bücher, als ich je in meiner Lebzeit lesen könnte. Und jetzt, Gott sei’s gedankt, habe ich einen guten Koch. Und weisst du was, du hattest recht mit jenen Fischeiern. Jeder sagt: Iss sie. Du wirst mit der Zeit Geschmack an ihnen finden Ich habe versucht, Geschmack an ihnen zu finden und jeden bei dem Gedanken glücklich zu machen, dass ich ein hochkultivierter Mensch sei, während ich die scheusslichen Dinger von Anfang an nichts als hasste. Jetzt gibt’s keine Fischeier mehr in meinem Haus. Ich bin sehr glücklich. Und was meinen Reichtum angeht, ich brauche nicht noch mehr, ich habe genügend. Und ich schulde niemandem einen Pfennig. Und alles, was ich habe, gehört mir. Und ich bin, wie du es nennst, ein glücklicher Mann.

Sodann zog der arme Mann einen Augenblick lang an seiner Pfeife und dann stand er auf und starrte auf den immer tiefer werden violetten Farbschimmer, der in der Ferne über den Hügeln lag. Und er sagte zu ihm: Das Geld eines Mannes ist seine starke Festung.

Und der reiche Mann sah ihn an und erwiderte: Aus dem Alten Testament. Der alte Mann sagte: Ja, daraus ist es. Daraus ist es. Und er fuhr fort: Ich erinnere mich an noch etwas anderes daraus, wie ging es doch gleich? Oh ja, es war etwas über Gott, der jenem einen Manne vier Talente schenkte und dieser schämte sich ihrer, also gab er sie weg. Und er schenkte einem anderen Manne drei Talente, und dieser vergrub sie. Und er schenkte einem anderen Manne zwei und dieser verlor sie. Und er schenkte noch einem anderen Manne ein Talent, und jener Mann mit dem einen Talent wurde sehr vermögend, und Gott war überglücklich. Und sodann sass der reiche Mann da und zog einen Moment lang die Augenbrauen zusammen, er sagte: Nun, welche Art von Talent schenkte er ihm? Welche Art von Talent schenkte ihm Gott, das ihn dann so reich werden liess?

Und der arme Mann lächelte und schmunzelte in sich hinein und sagte: Das Talent war eine Hebräische Münze. Gott war ein Geschäftsmann Und Gott war überglücklich und voller Freude, dass jener das eine Talent nahm und reich wurde.

Nun, der reiche Mann fing lauthals zu lachen an und sagte: Etwas Derartiges habe ich schon vermutet. Er fuhr fort: Denn über mein Vermögen habe ich wirklich nie irgendwelchen Schlaf eingebüsst, als ich erst einmal aufgehört hatte, jedem beweisen zu wollen, dass ich dessen irgendwie würdig sei. Nun ich ... ich war schlichtweg. Und nun bin ich im Frieden damit.

Der alte Mann setzte sich nieder und zog für eine kleine Weile an seiner Pfeife. Der reiche Mann betrachtete ihn und sah dann hinüber zu jenen tief malvenfarben und violett gefärbten Hügeln, die in der Abenddämmerung in einen immer tieferen Farbton hineinglitten. Er hörte einen Vogel ganz nahe in einem Busch rascheln, und ein Kuh muhte in der Scheune. Und ein Hund bellte irgendwo in der Ferne. Und er schaute wieder zurück zu jenen Hügeln und dann zu seinem Freund, dem armen Mann, und er sagte zu ihm: Ich erhebe meine Augen zu den ewigen Hügeln um Stärke. Denn die ewigen Hügel sind meine Stärke, die mir vom Herrn geschenkt wurden.

Der arme Mann blickte zu jenen Hügeln hinüber. Er wusste, sie waren in seinem Besitz. Schön und gut, sie waren zwar rechtlich und ordnungsgemäss in den Akten verzeichnet, und auch die Notariatsurkunde hatte er. doch er wusste, dass sie eigentlich die Hügel von Gott waren. Ihr wisst schon, er würde sie nur für eine kleine Weile besitzen. Er war ihr Verwalter, wie ihr es wohl nennen wurdet, doch sie gehörten ihm nicht wirklich. Und er betrachtete sie und er entdeckte eine grosse Stärke in jenen Hügeln und auf seinem Land. Und wenn er dort hinausschaute, dann fühlte er sich von Gott innerlich erhoben, und er war zufrieden und im Frieden.

Und was geschah weiter mit diesen beiden Männern? Ich hörte dieser ganzen Unterhaltung zu, die ich euch Wort für Wort wiederholte. Ich roch am Kochtopf, was es darin zu essen gab, konnte nicht widerstehen. Ich sah zu. Ich beobachtete. Und ich verstand, worum es ging. Es gibt keinen Unterschied: weder macht Geld einen Menschen, noch zerbricht es einen Menschen. Und ein Mensch braucht auch nicht reich zu sein, um zu überleben, es sei denn, dass die Angst es ist, die ihn antreibt, und dann liegt ein anderer Fall vor. Jeder dieser beiden Männer würde eine grosse Krise und grosse Veränderungen überlebt haben. Denn keiner der beiden hatte bei irgend jemandem Schulden. Keiner der beiden schämte sich für das, was er ist, sondern empfand Jubel darüber und wurde durch sein Umfeld innerlich bereichert. Beide besassen sie Land und beide bauten Nahrungsmittel auf diesem Land an. Und beide waren autonom. Und beide hätten alles und jedes überlebt. Denn sie waren weise genug, verstehend genug, makellose Menschen ... die zwar durchaus einen herzhaften Appetit am Leben hatten, das auch nie leugneten, doch sie waren keine Heuchler und Gotteslästerer, denn sie lebten völlig berechtigt das, was ihr Wesen war und blieben sich treu dabei. Und kamen in ihrer ureigensten Individualität darauf, was für sie in ihrem Leben wichtig war, und was sie glücklich machte, und wodurch dieses Glück für alle künftigen Zeiten gewährleistet sein würde. Und jene absolute Souveränität ... das, was sie hatten, es bereicherte sie beide innerlich. Sie waren herausragende Menschen. Keine Heuchler. Keine Falschheit. Keine Angst. Kein Ringen. Sie waren schlichtweg, wo sie sein wollten.

Würde ich diese beiden Männer nehmen und die Zeit vorwärtsbewegen, und sie wären noch an demselben Orte, wo sie gelebt hatten, und wenn ich einen Zeitsprung erschaffen würden, sie daher weiterhin jene Art von Leben auch heute an diesem Tage und auch in den künftigen Tagen leben könnten, dann würde beide alles überleben. Und erinnert euch: der eine ist ein armer Mann und doch nicht arm. Er hat alles, was er möchte. Und er ist in der Lage, auch weiterhin seine Bedürfnisse zu erfüllen ... Und der andere ist ein reicher Mann, der genügend hat, und alles hat, das er braucht, um seine Bedürfnisse zu erfüllen und sich durch alles Kommende hindurch zu erhalten. Sie waren frei ... das ist eine Herrlichkeit, die wild in der Seele ist, die das Echo eines wilden Gottes darstellt. Ja, das waren sie.

Beide Männer starben glücklich. Der eine, man sagte ihm, er habe eine schwere Krankheit in seinem Körper, was er keinen Augenblick lang glaubte. Und er sagt: Ich werde mich nicht operieren und aufschneiden und wieder zusammenflicken lassen. Ich möchte auf meinem Land sein und auf meinen Füssen stehen, wenn meine Stunde kommt. Und so war es.

Und der andere Mann... nachdem er in eine ungeheure Trauer gefallen war über das Dahinscheiden seines Freundes, seines - wie er es empfand - einzigen Freundes, den er je hatte, dem einzigen, der ihn je verstand, und der der einzige Mensch war, den er selbst je verstand erkannte nach seiner Trauer, dass in Wirklichkeit der einzige wahre Freund, den er je gehabt hatte, Gott war. Und an dieser Stärke lag es, dass es ihm möglich war, solch ein überragender individueller Mensch zu sein. Dies erkannte er, sobald seine Trauer vorübergegangen war. Auch er starb aufrecht stehend. Das ist die Art, wie er weggehen wollte.

Nun, ihr Land. Der reiche Mann vermachte es nicht seinen Kindern. Er überliess ihren Unterhalt seiner überaus reichen Frau, die noch nie einen Pfennig ihres selbstverdienten Geldes ausgegeben hatte, sondern statt dessen immer nur nörgelte, dass er mehr Geld für sie verdienen solle. Ich dachte bei mir, dass das recht raffiniert war. Er hinterliess indessen sein Geld einem unbekannten Menschen, dem er flüchtig begegnet war und bei denen er es sich vorstellen konnte, dass sie mit ein wenig Hilfe imstande wären, aus ihrem alten Geleise auszubrechen, was sie taten. Sie taten es, und sie machten prächtige Fortschritte, und sie pflegten alle Tage ihres Lebens voll des Dankes zu sein.

Nun, der arme Mann hinterliess sein Land seinem Sohn. Seinem Sohn, der anfangs so weise und so sanftmütig war, der sich jedoch um seine fanatische Mutter kümmern musste, da er sich dies zur Pflicht gemacht hatte ... um seine fanatische Mutter also, die sich eher zu Tode gehungert hätte, als auch nur einen Dollar für eine Mahlzeit auszuge­ben, denn sie wollte das Geld. Und in ihrem religiösen Fanatismus wurde sie zu einer hasserfüllten, bitteren, boshaften Frau. Und vieles von ihr färbte auf ihn ab, denn es kam in ihm das starke Bedürfnis auf, von seiner bitteren Not und seiner Armut wegzulaufen, und er fing an, seinen Vater zu hassen. Er hielt seinen Vater für töricht, angesichts all jener Dingen, die dieser ihm zu sagen pflegte, und auch all jener weisen Dinge, denn er pflegte zu sagen: Aber es ist doch dein Leben, Junge. Es ist dein Leben. Und er dachte, sein Vater sei ein törichter Mann, der es nie zu mehr gebracht habe, als zu einem Haufen Bohnen, und der da sass und nicht versuchte, etwas aus sich zu machen. Doch dies war seine Mutter, die aus ihm sprach.

Diesem Manne wurden die 1000 Morgen hinterlassen. Und er machte daraus ein ... Moment, es heisst... eine Siedlung, viele Häuser und... Eigentumswohnungen ... Eigentumswohnungen? ... ja. Ja, schäbige Dinger. Keine Wärme, alle sehen gleich aus, und etwas Abscheuliches, genannt Einplanieren. Das ganze liebliche Land. Und er wurde sehr reich, der Sohn. Und verfiel in die Raserei mehr Geld haben zu wollen und mehr Geld und mehr Geld und ... er hatte Angst. Wirt ihr, wovor er Angst hatte? Er rannte weg von der Sanftmütigkeit, die er mit seinem Vater gemeinsam hatte, und er war in Verwirrung durch den Fanatismus seiner Mutter, und er ging durch seine Dunkle Nach und starb beinahe daran. Doch er kam am anderen Ende heraus, nachdem ihm sein Vater in einem Traum erschienen war, er sagte: Es war dein Leben, Junge. Es war dein Leben. Jetzt tue das, was dich glücklich macht. Da gibt es noch soviel mehr am Leben. Und es war dieser Traum, der seinen Entschluss besiegelte.

Und es lebte eine Nostalgie in ihm auf, all das betreffend, was er als Kind mit seinem einfachen Vater, seinem überaus weisen Vater erlebt hatte. Und er wollte sich einreden, dass diese Nostalgie, die er fühlte, ein Irreführer sei, doch er war nichtsdestoweniger auf dem Weg nach Hause. Er verkaufte alles, was er besass und kaufte sich ein Stück Land, das von einigen ganz uralten Eichen eingesäumt war. Und er hatte einen kleinen Platz zum Leben, und er baute die Herrlichkeit seines Vaterhauses nach. Und dort fand er grosse Freude zusammen mit einer liebreizenden Frau, die so erdverbunden wie sein Vater war Eine einfache Frau, nicht eine schöne Frau, sondern ein Geschöpf das einem schaute; und die gerecht und voll Liebe und leidenschaftlich war und die3 sich dessen nicht beschämte, dass sie war, wie sie war. Und es gab viele Nächte, in denen sie sich zusammensetzen und lasen und auf der Veranda sassen. Und die Nostalgie, die ihn durchflutete, erfüllte seine Seele mit Freude, denn er war zu der Einfachheit dessen, was wirklich zählt, zurückgekehrt, und dort war er glücklich. Es war nicht das Geld, das ihn glücklich machte, es machte ihn elend, denn er konnte nie genug davon bekommen. Das war es nicht, was seine Seele brauchte, sondern Freiheit war es, diese wilde Herrlichkeit.

Nun dieser Sohn lebt noch. Er ist ein sehr alter Mann. Und er hat nach wie vor jene wundervolle kleine Farm. Und jenes Haus hat nach wie vor keine Elektrizität. Und er hat nie einen jener quadratischen Kästen, auf denen sich Bilder bewegen, in sein Hause gelassen. Und das äusserste an Bequemlichkeit, was er besass, war der Klingler an der Wand, das Telefon, und das war's auch schon. Keinem schuldete er etwas Er machte seinen Weg. Alles was er ass baute er selbst an Und er ist an diesem heutigen Tage noch am Leben. Und es schaudert ihn bei dem Gedanken an all die Kinder ... all die Kinder, die das Zeitalter der Tyrannen erleben würden, von dem er wusste, dass es kommen würde. Und er war froh, sich nicht vermehrt zu haben.

Ramtha.

 

Bearbeitet, 18.2.98 Andreas Kleindienst

 

Alle Ramtha Texte wurden durch seine Geistige Tochter mit dem irdischen Namen

JZ. Knight von Ramtha während 10 Jahren persönlich empfangen.

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