DER LEHRER DER KINDER

DER LEHRER DER KINDER

In meinem Leben hatte ich ah.... viele, viele Kinder, die mir übergeben worden waren. In jenen Zeiten bestand das grösste Zeichen von Wertschätzung darin, dem Eroberer ein Kind zu übergeben Heutzutage etwas Unerhörtes. Und ich nahm sie an. Ich nahm sie an als innigstes Zeichen der Wertschätzung ihrer Eltern. Und auch ein Freudenfest lag darin für die Eltern, denn sie wussten, dass sie die Frucht ihres Schosses und ihrer Lenden, ihr kostbares Gut an die Welt weiterreichen. Sie übergaben es dem, was ihrer Überzeugung nach ein Haus von Kostbarkeit war. Im HAUSE DES RAM aufgezogen und gerührt zu werden hielten sie für das grösste Geschenk, das sie ihren Kindern machen konnten.

So hatte ich also viele Kinder. Viele! Ich hing an ihnen allen. An jedem einzelnen von ihnen. Sie waren für mich keine Belästigung, sie waren für mich eine Freude. Sie lehrten mich grandiose und wundervolle Dinge von solch naturgemässer Wahrheit, die ich in meinem Leben entbehrt hatte. Sie lehrten mich.

Nun ... meine Kinder waren mir heilig. Niemand sollte in meinem Leben einem Kind ein Haar krümmen, wenn er nicht seinen Kopf abgehackt und ins Meer geschleudert haben wollte. Für keinen sehr angenehm, dem dies widerfährt. Ich wusste Bescheid über die Grausamkeit in Erwachsenen hervorgerufen durch ihre unterdrückten Emotionen, die sie dazu veranlassten, kleine Kinder zu hassen und missgünstig gegen sie zu sein. Und deshalb wurden Kinder misshandelt, nicht auf körperliche Weise, sondern die grösste Misshandlung von allen auf, emotionale Weise. Die Narben auf der Haut verheilen, die Narben hingegen auf der Seele einer eindrucksvollen, unschuldigen und doch weltklugen Wesenheit, was heissen soll, einer von Natur aus weisen Wesenheit... meiner Wahrheit nach, war es für jeden unverzeihlich, der ihnen dies zufügte.

Meine Kinder also, über einhundert waren es, hatten ah ... einen besonderen Platz zum Leben, den ich für sie hergerichtet hatte. Ich hatte ein Wohngebäude für sie angefertigt, das es ihnen ermöglichte, unter offenem Himmel - dem Mitternachtsblau - zu schlafen, das es ihnen ermöglichte, in einem Garten gleichsam bei frischem Morgentau und klarer Luft und dem prickelnden Duft der Blumen zu erwachen. Sie erhielten ihren Unterricht gleichsam neben einem angelegten Teich, und all jene Geschöpfe, die in jener Umgebung existieren konnten, durften dort leben. Nun, meine Kinder wurden gleichsam nicht in einem Haus aufgezogen, sie wuchsen in der Natur auf, in einem Wohngebilde, das so angelegt war, dass es die Natur als Haus, oder als Hütte - wie ich es nennen würde, miteinbezog. Und meine Kinder, angefangen von auf dem Arm gehaltenen Säuglingen bis hin zu jungen, erblühenden Mädchen mit dem Erröten ihrer beginnenden Fraulichkeit auf den Wangen und hin zu jungen Wagemutigen... jungen Männern, Knaben ... alle an dem legendären Punkt stehend, dass sich ihr ganzes Leben verändert... um sich zu einer Frau zu entwickeln oder um sich zu einem Mann zu entwickeln.

Ich hatte Lehrer, oder eigentlich Hüter, die meine Kinder beaufsichtigten, und an dem einen Tag befand ich mich an dem geheimen Platz, von dem aus ich sie zu beobachten pflegte, ohne dass sie wussten, dass ich dort war. Und es machte mir grosse Freude, ihnen zuzusehen. Ich lernte soviel von ihnen! Und an diesem geheimen Platz, von dem aus ich sie beobachtete, beobachtete ich einen ihrer Lehrer. Er war ein Mann von schwächlicher Statur, hatte einen sehr schlanken Hals und einen sehr grossen Kopf, sehr schmale Schultern. Und dieser spezielle Mann war im Marschzug aufgewachsen, war jedoch von scheuer Natur, eher den, geistigen Fähigkeiten zugetan. Und während des ganzen Marsches war er besessen davon, sich Wissen anzueignen über die Kultur jener Völker, bei denen wir durchzogen. Und sein grosses Glanzstück waren die Sprachen. Sein grosses Glanzstück waren gleichsam Hieroglyphen. Und er war recht gewandt im Umgang mit Worten. Und er liebte Kinder heiss und innig, so schien es.

An jenem einen Tag also beobachtete ich diese ... Wesenheit... und eine Geschichte kam mir zu Ohren, und ich ging ein wenig heran, um die Geschichte hören zu können. Und er war mitten im Erzählen von Geschichten über die glorreichen Marschzügen, an denen er teilgenommen habe.

Die Geschichten wurden indessen mit sehr leiser, sanfter melodischer Stimme erzählt, und wenn er zu einer sehr packenden Stelle der Geschichte kam, pflegte sich seine Stimme um Oktaven anzuheben. Und die Höhepunkte der Geschichte handelten von Gemetzel und Niederbrennen und all den abstossenden Dingen, die Krieg immer schon mit sich gebracht hat. Und ich sollte vielleicht auch hinzufügen, dass er sich die Freiheit herausnahm, Taten auszuschmücken, bei denen er nicht einmal dabeigewesen war. Er wurde so sehr Teil der Geschichte, mein Gott, er lebte sie! indessen er... schwelgte in dem Blut und dem Gestank, und er schwelgte in jenen Dingen, an denen er nicht teilgenommen hatte. Und er übertrieb sie in höchsten Tönen und job sah einige meiner Kinder sich in sich verkriechen. Diese Gesichter...

Ich sah, wie einige von ihnen sich buchstäblich in sich selbst zurückzogen und ihre dichten Wimpern fielen auf ihre Wangen herab und ihre Augen waren vor mir verborgen. Und zu jener Zeit als räuberischer Mensch jener Zeiten, war es mir möglich, instinktiv ihre Angst wahrzunehmen. Andere beobachtete ich dabei, wie ihre Augen grösser... und grösser wurden.

Nun, ironisch war, dass jene, die sich in sich verkrochen und mit Furcht auf die Geschichten reagierten die kräftigsten waren Jene die grosse Augen bekamen, waren von meinen Kindern die von zarter Gestalt.

Und ich beobachtete diesen Lehrer dabei, wie er seine Geschichte fortsetzte, und er pflegte innezuhalten und zu sagen: Es ist genug   Und dann legte er seine Hand ins Wasser und spielte mit dem Riedgras... die Kinder damit auf die Folter spannend, dass er weggehen und mit anderen Dingen weitermachen würde. Und die Kinder, jene, die die grossen Augen machten, zupften daraufhin an seiner Robe und bettelten: Mehr .. mehr! Und die kräftigsten von ihnen allen fingen an, sich behutsam aus dem Kreis wegzubewegen, aber so, dass sie noch die Geschichte hören konnten.

Ich unterbrach ihn nicht, sondern entfernte mich und dachte nach tief nach über... Affekt (dt. heftige, angespannte, innere Erregung). Ich dachte darüber nach ... was war es, das da in mir war, was meine Rachsucht hervorgerufen hat? Was war es in den Leuten, den unterdrückten Leuten, die ihre Stöcke und Steine aufgehoben hatten, wohlgemerkt, und darauf bestanden, mit mir zu marschieren? Darüber dachte ich eine sehr lange Zeit nach und eine Stunde vor Tagesanbruch wusste ich schliesslich die Antwort.

Es wurde so klar. Es handelte sich um ein tiefes Mysterium, das alle Menschen betraf, die ich in meinem Leben gekannt hatte und die ich vielleicht je kennenlernen würde. Tatsächlich wurde es zur Krankheit der Menschheit.

So, ohne euch nun mitzuteilen, was ich erkannt hatte Ich sandte nach dem Lehrer, denn es war, nach nahezu zwei Jahren der Vorbereitung, für die Nacht der Vormarsch auf ein sehr mächtiges Heerlager geplant worden. Sie waren bewaffnet mit dem, was als schwarzes Metall bezeichnet wird, das schwarze Metall, aus dem sie ihre Schwerter herstellten, was ihr heutzutage Eisen nennen würdet.

Nun... mein Verlangen nach Eroberung hatte stark nachgelassen nicht mehr Ausmerzung war das Ziel, vielmehr ging die Eroberung nun in ihrer Deutung in eine, wenn ihr so wollt, völlig neue Ära über. Statt weiter der Barbar zu sein, wurde ich nun darin, wie Tyrannei unterworfen werden kann, weitaus klüger und weiser.

Dieser gewaltige Vormarsch also erforderte das, was als Westflanke bezeichnet wird, und die Westflanke bestand aus Reitern - in den Augen meiner Vorfahren eine sehr primitive Fortbewegungsweise. Und er erforderte das, was als Ostfront bezeichnet wird, die aus den Fusssoldaten bestand; sie waren die Experten für die Breitschwerter.

Nun, das Konzept dieser Strategie lag nicht darin, diese Leute niederzumetzeln, genug ist genug, sondern sie gleichsam in eine Erkenntnis hineinzuzwingen. Die Strategie also war: Sie hatten ein sehr grosses Heerlager in einem Tal, das der Ebene von Sharon sehr ähnelte. Wir überraschten sie - und dies war die Idee - vor Tagesanbruch damit, dass die, Reiter, die Flanke beziehungsweise die Westflanke, das Heerlager umzingeln würden, und zwar in einem kleinen Hügelwäldchen nicht zu weit entfernt und zu einem bestimmten Zeitpunkt, bevor Ra seine Reise am Himmel begann, in jenem herrlichen Augenblick des Erwachens auf der Erde. Die Reiter würden dann den Platz vom Westen her einkreisen, noch bevor jene wieder auf den Beinen wären und jene Legionen in den Sonnenaufgang hineinschreiten würden.

Nun ... so wundervoll an der Sache war, dass jene, die zu Fuss waren, die Ostflanke, Breitschwerter trugen, glänzende Schutzschilder trugen, glänzend! Nun... sie waren auf Hochglanz poliert wie Spiegelnachahmungen, und diese Spiegelnachahmungen würden die Sonne von ihrem Rücken her reflektieren. Die Kavalleriemänner also, wie ihr sie nennen würdet, die Reiter, trieben diese Leute wie eine Herde voran und setzten sie wild in Bewegung auf eine marschierende Armee zu, von der sie geblendet wurden.

Nun ... ich gab den Befehl, dass jener Lehrer sich der Westflanke anschliessen solle, auf einem Pferd. Das war ein klein wenig traumatisch, da er noch nie zuvor auf einem Ross gesessen hatte. Hmmm. Und dieser so überaus saubere, makellose Lehrer wollte auf keinen Fall seine Angst zeigen, die er davor hatte, auf das Pferd zu steigen. Nichtsdestoweniger setzten wir ihn hinauf und natürlich fiel er herunter. Und seine grosse Angst war die, dass er herunterfallen und sein empfindliches Selbst verletzen würde. Liess ich da etwa jemanden herbeieilen, um ihn einzusalben und ihn zu verbinden und ihn zu meinen Kindern zurückzutragen?... Nein! Ich setzte ihn wieder hinauf. Und ich sagte zu ihm: Du wirst entweder dieses Pferd reiten oder du wirst die Bekanntschaft meines Schwertes machen. Die Wahl liegt bei dir.

Das Pferd donnerte in vollem Galopp los ... mit etwas Ermunterung! Und der Lehrer, da er nicht schreien wollte, packte die Mähne des Pferdes. klammerte sich mit darin verknoteten Händen an ihr fest. Und auch mit seinen Zähnen hielt er sie fest. Und das Pferd schleuderte ihn von einer Seite zur anderen, wodurch das Pferd natürlich in noch grössere Gereiztheit versetzt wurde. Wir beobachteten, wie er jenseits eines Hügels verschwand ... und sahen den Staub hochwirbeln. Vom Hügel herüber ziemlich ausser Hörweite, konnte man schwache Schreie hören... und wir warteten.

Und erst kurze Zeit... sehr, sehr kurze Zeit, etwa bis zum Mittag jenes Tages war er verschwunden. Und das Gerücht kam auf, dass er vielleicht zu tödlichem Fall gekommen wäre Nein. Ich wusste, dass er nicht zu Fall kommen würde, denn er hatte eine derart starke Aggression in sich, die sich als Angst manifestierte, dass die Aggression ihn in dem Kampf ums Überleben dazu bringen würde, jenes Pferd zu reiten. Und da kam er! Das Pferd war weiss vom eigenen Schaum. Vor lauter Schmutz und Speichel und Tränen konnte man kaum das Gesicht des Lehrers erkennen... nichtsdestoweniger, er kam zurück. Half ihm von seinem Pferd herunter. Er wollte keine Hilfe beim Absteigen von seinem Ross. Er kümmerte sich darum, seine eigenen Wunden zu versorgen und die Erde von seinem Gesicht abzuwaschen und auch die Tränen, die sich dort zu Klumpen gebildet hatten.

Dann sagte ich: In vierzehn Tagen... wirst du mit jener, Westflanke reiten. Ich brauche dich. Er hatte keine Ahnung davon, wie man eine Lanze wirft. Das machte nichts. Er würde dabei ohnehin nicht verletzt werden, wohlgemerkt! Er würde gleichsam ein Treiber von Menschen sein.

Ich brachte ihn also in jene Lage, und der Vormarsch verlief wie geplant. Das Heerlager wurde umzingelt, niemand verlor sein Leben, ausser den begrenzten Egos natürlich ... geblendet von der aufgehenden Sonne und dann eine mächtige Armee vor sich stehen sehend und dann auf ihre Schilder schauend und nicht das Gesicht des sogenannten Aggressors sehend, sondern das eigene!

Er half also bei der Reitaktion und bei all diesen Dingen, und kein einziger Tropfen Blut wurde bei diesem Marsch vergossen. Ferner, es gab zwar Geschrei und Streit und Flüche und Bitterkeit, aber keiner starb. Tatsächlich war es so, dass jene Streitkräfte, die gegen jene glänzenden Schutzschilder gedrängt wurden, anfingen sich als das zu erkennen, was sie in Wirklichkeit waren: ohne ihren Schild und ihr Schwert waren sie nichts. Und mit Hilfe einer weit höheren Strategie, die jedoch auch erfüllt war von Weisheit und Mitgefühl, was ich zu jener Zeit gerade lernte, wurde es ihnen ermöglicht, in Frieden zu leben, denn sie waren ihrem grössten Feind auf dem Kampfplatz begegnet und darauf waren sie unvorbereitet gewesen. Es brachte ihre Aggressionen hervor, die sich in Form von Angst manifestierten, und die Angst wurde zu ihnen selbst zurückgespiegelt, wodurch dieser mächtigen Armee die Fähigkeit gegeben wurde, ihr, wie man es bezeichnet und wie ihr es nennen würdet, Fürstentum oder ihr Territorium nun nicht mehr in Aggression zu regieren, da sie keinen Feind mehr hatten, denn ich war ihr Feind gewesen.

Seltsamerweise setzte ihnen dieser Lehrer, als er sie zum Rennen gebracht hatte, wie verrückt nach. Und er ergriff seine Peitsche in dem Bestreben, sie damit auf ihre Rücken zu treffen ... er bekam keine Gelegenheit, dies durchzuführen. Er wurde festgehalten und festgebunden. Und nachdem nun seine Aggression zum Vorschein gekommen war, war es ihm gestattet zu beobachten. Und er beobachtete, wie sich Angst ihren Weg hineinbahnte zu einem Wissen und dann zu einem Nichts.

So schickte ich also nach diesem Marsch den Lehrer in die Zurückgezogenheit, wie ihr es nennen würdet, und gab ihm, sein Essen, seinen Honig mit. Und der Ort, wo er sich in die Zurückgezogenheit begeben würde, war in der Nähe eines, strömenden Flusses. Und ich gab ihm einen Befehl: dass ich wünsche, er solle dort zweimal vierzehn Tage bleiben ... allein ... ohne Kontakt. Nun, dies tat er.

Als ich dem Lehrer meinen Kurier nachschickte, kehrte er von seinem Rückzugsort zurück. Und als er wieder bei mir erschien, sagte er: Geliebter, ehrwürdiger Herr, ich bin nicht mehr geeignet, deine Kinder zu unterrichten, denn ich habe in mir erkannt, dass ich ein schwacher Mensch war. Doch unter der Schwäche lag eine innere Aggression, die ich gegen mich selbst gerichtet hatte. Und jene innere Aggression, gemein und roh wie sie war, offenbarte sich ausschliesslich als eine Projektion der Angst, weshalb ich nie die Aggression fühlte, denn sie hatte sich in Angst umgewandelt. Und ich hatte danach gestrebt den Geist deiner Kinder zu unterwerfen durch meine eigene Aggression und in meiner eigenen Angst. Ich bin ein unwürdiger Lehrer.

Nein.... du bist der würdigste Lehrer, denn jetzt versteht du. In jungen Wesen erzeugt man Aggression mittels Angst, und die Aggression wird unterdrückt und offenbart sich als Angst, und der Rest davon wird zum Gefühl des Unwürdigseins, das überführt sich wiederum zum Selbsthass, was dann in voller Stärke und auf emotionale Weise seine Rache nimmt und sich als Traurigkeit zum Ausdruck bringt. Du selbst bist ein trauriger Mensch. Bist ein trauriger Mensch gewesen. Und du hast diese Wirklichkeit auf meine Kinder übertragen, die keine Traurigkeit kannten, die auch Aggression nicht kannten und Angst nicht kannten. Du hast die Stärksten meiner Kinder angsterfüllt gemacht, und du hast die Schwächsten aggressiv gemacht; dies wird sich in der Weise entfalten und zum Tragen kommen, wie du einst warst.

Der Mann fiel auf sein Gesicht, hinunter in den Staub, und weinte und weinte und weinte. Ich hob ihn hoch, brachte ihn zu dem Hof der Kinder zurück und warf ihn in den Teich ... zum Entsetzen und zur gemischten Freude meiner Kinder!

Als er dort herumzappelte, was sich keinesfalls mit einem Fisch messen konnte, wie er da so herumzappelte und sich abmühte, einen Halt zu finden und ihn zu ergreifen, das Riedgras zerrupfend, um an die Oberfläche zu gelangen, da fingen alle Kinder zu lachen an... ich selbst miteingeschlossen.

Nun ... hätte er nicht diese Einsicht über sich selbst gehabt, dann hätte er gedacht, dass sie ihn auslachen würden. Dass die Welt ihn hasse, da er sich selbst hassen würde und darüber deprimiert wäre, folglich würde er das auf die Welt projizieren und somit würde alles in der Welt dies dann zu ihm zurückspiegeln. Er hätte gedacht, dass sie über seine Schwäche lachen und ihn hassen würden. Da er aber die seltene und edle Gelegenheit bekommen hatte, all das zu enthüllen, erkannte er, wie wundervoll es war, und begann mit all den Kindern zu lachen. Und sie halfen ihm hoch. Und er glich einer trägen Schnecke, die ihr Haus verloren hatte, als er da am Rande des Teiches lag... lachend. Die Kinder bewarfen sein Gesicht mit Schlamm, er warf ihn zu ihnen zurück. Und sie liessen sich auf ihn fallen. Und sie liebten ihn. Ich zog mich ganz einfach zurück.

Das Leben war zu seiner natürlichen Anmut zurückgekehrt. Das Leben war zurückgekehrt... in die Wangen der kleinen Mädchen und ihrem Erröten, und zu den tanzenden, wachen Augen der jungen Männer, und zu dem kindlichen, honigsüssen Lachen der Säuglinge. Das Leben war zu ihnen zurückgekehrt... so kostbar und natürlich.

Und während ich mich zurückzog, wurde mir etwas klar, worauf ich in mir keine Antwort gewusst hatte. Und am heutigen Tage erzählte ich einer, schwergeprüften Frau davon ... In bezug auf das Leben gibt es weder gut noch böse, das gibt es wirklich nicht, sondern gut und böse sind, wie man es bezeichnet, die Gefährten von positiv und negativ, die im Denken existieren. Die Natur hat nie irgend etwas Gutes getan, und sie hat nie irgend etwas Böses getan; das kann man den Gegebenheiten der Evolution nicht zuorden. Und was ich erkannte, war, dass die Menschheit zutiefst krank und in einem krankhaften Zustand war. Und zwar waren sie in dem Sinne krank, dass sie dem,... Leben ... eine Bewertung von Gut und Böse auferlegt haben. An ihrem Denken lag es, nicht am Leben an sich.

Ich hatte einen kranken Mann als Lehrer meiner Kinder gehabt, die daraufhin auch im Begriff waren, von jener Polarität verseucht zu werden. Erkenntnis ... ein höherragendes, kontemplatives Bewusstsein bringt eine Bereicherung im Leben hervor. Mit Sicherheit bereicherte es den Lehrer, der erkannte, dass seine Angst nicht darin lag, dass er Angst hatte, sondern dass er ein aggressiver Zeitgenosse war und die Aggression gegen sich selbst gerichtet hatte, und sie als Angst aus der Aggression heraus manifestierte. Er war gerettet, und ebenfalls über einhundert herrliche, individuelle Menschen, die einmal über ganze Generationen hinweg die Erbträger von grandiosen, grandiosen Leuten sein sollten.

Ramtha.

 

Bearbeitet, 16.2.98 Andreas Kleindienst

 

Alle Ramtha Texte wurden durch seine Geistige Tochter mit dem irdischen Namen

JZ. Knight von Ramtha während 10 Jahren persönlich empfangen.

 

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