Der junge Baum

Der junge Baum

Im Wald sind die grossen Bäume, die sich nach dem Licht emporstrecken, massiv an ihrem Fusse. Ich verbrachte sehr viel Zeit im Wald mit dem Verstehen des Lebens. Und es war mir aufgefallen, da auf dem Waldboden, dass dort junge Bäume standen, die von dem grossen Baume abgefallen waren, um sich im Erdboden zur Welt zu bringen... und die sich bemühten heranzuwachsen. Und sie sind sehr schwach. Und wenn man auf sie tritt, sind sie ganz leicht , angeschlagen. Und durch ihren herrlichen Duft erhält die Luft ein prickelndes Aroma. Und weil der Elternbaum so Gross ist und sich nach dem Licht ausstreckt, und weil er durch seine immense Grösse das ganze Licht vor dem jungen Baum abschirmt, bleibt der junge Baum sehr schwach und sehr anfällig ... für Verletzung.
Doch da grub ich einen jungen Baum aus und entriss ihn seinem grossen Elternbaum, und sagte dem Elternbaum, dass ich ihn liebte, doch dass wir uns nichtsdestoweniger darum kümmern sollten, dass sein Abkömmling ein gutes Beispiel für ihn sein würde. Und so nahm ich den jungen Baum und brachte ihn zu einem freien Feld, und dort pflanzte ich ihn ein. Und das kleine Ding war so zart, und die Wurzeln waren so zart, dass ich ein sehr grosses Loch graben und es wieder sehr sanft mit der gelockerten Erde anfüllen musste, um ihn dort einzusetzen. Und jede kleine Wurzel wurde sorgfältig mit Erde bedeckt. Und ich ging zu der Quelle und gab ihm einen ordentlichen Schluck zu trinken; er konnte einen ordentlichen  Zug nehmen.
Und ich verliess den kleinen, jungen Baum. Und, Wesenheit, ich kehrte achteinhalb Jahre später zurück und fand... einen immens grossen Baum vor inmitten einer Lichtung. Und wie war dieser Baum doch wunderschön. Und glatt und glänzend war seine Rinde ... das musste mein Baum sein. Und ich schaute mich um und erinnerte mich, dass kein anderer Baum dort war, als ich ihn eingepflanzt hatte, also war er wirklich der Baum, den ich unter seinem Elternbaum hervor weggenommen hatte. Und ich nahm den Elternbaum in Augenschein, und er war noch grösser als je zuvor. Noch grösser, noch mehr umfassend, noch mehr Leben.
Und ich setzte mich hin und sprach ein Gebet unter dem Abkömmling. Und ich war so überaus dankbar dafür, dass ich das damals getan hatte, war mir dadurch doch auch ein wundervoll schattiger Platz geschenkt worden, um dasitzen und meinen eigenen Gedanken nachgehen zu können. So eine gute Tat hatte ich also getan, dass ich doch recht gehabt hatte, mit dem was ich durchgeführt hatte. Und ich verabschiedete mich von dem jungen Baum.
Ich bin wie der Elternbaum. Und aller Dinge habe ich mich angenommen ... ich habe euch vor allem und jedem Schutz geboten. Und ihr könnt sehr leicht angeschlagen werden. Und ihr seit  imstande, sehr leicht anderen nachzufolgen. Und ihr seid imstande, sehr leicht jemand anderen zu verehren, nur nicht euch selbst.
Ich nehme euch einfach nur und stelle euch auf eine Lichtung, und lasse euch heranwachsen, und lasse euch von dem Licht, das man euch übermittelt, genährt werden. Und ich werde zurückkehren und mich dann wieder von euch verabschieden. Und ich werde wieder zurückkommen und euch viele Fragen stellen, damit ihr sie  beantworten könnt. Und ich bin mir dessen sicher, Wesenheit, dass ihr sie ausgezeichnet und  gut beantwortet werdet.
Ich gehe nirgends hin. Ich halte mich lediglich für eine kleine Weile von eurem, wie man es bezeichnet, Bewusstsein zurück. Ihr lebt dem gemäss, was ihr gelernt habt. Und dann lebt es, Wesenheit.

Ramtha.

Bearbeitet, 13.2.98 Andreas Kleindienst

 

Alle Ramtha Texte wurden durch seine Geistige Tochter mit dem irdischen Namen

JZ. Knight von Ramtha während 10 Jahren persönlich empfangen.

 

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