Zwiesprache weiter 09

Zwiesprache weiter 09

 

23.3.99

Mich beschäftigt immer wieder das Thema Toleranz, (Duldsam, Versöhnlich.) weil ich oft feststellen muss, wie wir uns selber mit fixen Vorstellungen einschränken und uns die Welt verkleinern, in einen Rahmen pressen.

Liebe Irisina, Du hast bestimmt dazu einiges zu sagen, ich bitte Dich darum!

09.25,h

 

Irisina: Guten Morgen lieber Andreas.

Du willst Dich also über die Toleranz unterhalten mit mir, bitte.

 

Wie Du ja das Wort, die Bedeutung davon jetzt nachgeschaut hast, ist es nicht genau das was Du eigentlich wissen willst.

Doch wir können davon ausgehen, wenn Du alles duldest, lässt Du auch alles zu.

Und doch ist diese Redeweise nicht ganz korrekt, weil Dulden etwas mit relativem, Dich betreffendem SEIN zu tun hat, so wie ich es verstehen kann.

Und Du meinst in Wirklichkeit mehr, alles stehen zu lassen, auch das was Du noch nicht verstehen oder sehen kannst.

Die Annahme, dass es das aber gibt, willst Du nicht in Frage gestellt sehen.

Du zweifelst nicht, dass es alles gibt, was sich der Geist vorstellen kann, das ist richtig, denn das was sich der Geist vorstellen kann, manifestiert sich.

 

Wie Du damit umgehst, eben duldest ist etwas anderes.

Du weisst, dass es Tötungen, ihr sprecht von Mord, gibt, doch für Dich als eine Handlungsweise, würdest Du es nicht tolerieren also nicht dulden oder zulassen für Dich selber, ich betone das nochmals.

 

Das verändert aber die Tatsache, das es Mord gibt nicht.

Wir müssen klar unterscheiden, was ich will für mein Dasein, was ich leben will und was sich alles als ein Dasein manifestiert.

Hier handelt es sich klar um ein verstehen, begreifen, annehmen wollen dieser Tatsachen und das sind eben viele, eben alles was sich der Geist vorstellen kann.

 

Mangel an verstehen können folgert ja daraus, dass ich nicht alles akzeptieren kann was zu einem Geschehen gehört.

 

Mit nicht akzeptieren schaffe ich ja nicht das Geschehen aus der Welt, ich verdränge es nur aus meiner Sichtweise.

 

Diese Sichtweise, die verdrängen benutzt, ist einengend, ist eine verschleierte eine vernebelte Sichtweise und lässt uns die Dinge, wie sie sich auch darstellen mögen nicht zu, sie so zu sehen, wie sie sich darstellen.

 

Du kannst etwas, das Dir weh tut soweit verdrängen, bis es scheinbar nicht mehr weh tut, aber aus der Welt ist diese Geschehen, das den Schmerz bei Dir aktivierte deswegen nicht.

 

Andreas, wie Du erkennen kannst, umfasst dieses Gebiet wiederum das ganze Leben und wir könnten uns Stundenlang darüber austauschen.

Denn was sich euch als eine Tatsache darstellt, ist den jeweiligen Sichtweisen und Annahme - Bereitschaft der jeweiligen Menschen unterstellt.

 

Die Tatsache, dass die Sonne scheint ist wenn Du jetzt aus dem Fenster schaust nicht gleich ersichtlich, weil die Wolken die Sicht auf die Sonne verdecken, aber hell ist es doch, also ist Deine Annahme, das darüber die Sonne scheinen muss, richtig.

Doch das gilt ja wiederum nur zu diesem Zeitpunkt für den Ort, wo Du lebst, denn auf der anderen Seite der Erde ist es Nacht.

 

Warum erwähne ich das, weil auch Tatsachen relativ sind also nicht für alle Wesenheiten gleich sind.

 

Es gibt eigentlich nur eine Tatsache, wenn ich das so nennen darf die für alle gleich ist, egal wo im Universum, und das ist die Tatsache, dass wir alle geliebt sind.

 

Doch schon wie der Mensch, um auf der Erde zu bleiben, diese Liebe wahrnimmt, ist sehr verschieden, wiederum je nach der Sichtweise und Aufnahmebereitschaft des einzelnen.

 

Wenn Du alles was sich Dein Geist vorstellen kann, akzeptieren kannst als eine Möglichkeit, dann ist Deine Sichtweise gross, weit umfassend und somit kannst Du Dinge erleben, die andere nur erschrecken würden .

 

Es geht ja ums verstehen können, weshalb gewisse Handlungen vollzogen werden, aus welcher Motivation heraus die einzelnen Menschen handeln, was der Hintergrund ist und warum gerade so und nicht anders.

Es geht also um die Toleranz, die nach Deiner Definition sich Dir so darstellt.

Etwas dort stehen zu lassen, wo es Deiner Meinung nach nicht hingehört.

 

Nimm als ein Beispiel das Licht, durch die Brechung des Lichtes erscheinen euch das ganze Farbspektrum, aber das Licht ist farblos.

Durch die Brechungen, ob durch ein Prisma oder Wassertropfen ist ja egal, entstehen für euch Farben und die werden wiederum vom einzelnen anders wahrgenommen, weil es stark auf das Gefühl auf die Stimmungen ankommen kann.

Ein Regenbogen wirkt anders als ein farbiges Kleid, Du verstehst was ich meine?!

Ein sogenannter Farbenblinder sieht die Farben anders als ein sogenannter nicht Farbenblinder.

Wer hat nun recht?

Durch ein offenes zulassen der Sichtweise, wird diese nicht geschmälert es werden also Dinge wahrgenommen, die sich vielleicht nur am Rande abspielen, die aber gesehen werden von einem, der sich keine Scheuklappen angezogen hat.

 

Blicke durch ein Fernglas, Du siehst nur den jeweiligen ausschnitt auf den Du Dein Fernglas gerichtet hast.

Drehe das Fernglas um und was siehst Du dann?

So quasi nur noch einen Punkt in der Landschaft und der erst noch weit entfernt.

 

So gestaltet sich die Handlungsweise der Menschen, wie er sie sehen, ausführen und wahrnehmen will ungeachtet der sogenannten Tatsachen.

 

Merkst Du, wie wir in ein Lebensgebiet vorstossen, das sprichwörtlich unendlich ist.

 

Nimm den Menschen, der sein ganzes Leben nach der Sichtweise vom umgedrehten Feldstecher auslebt, es ist eine etwas beengende Lebensweise.

Es würde aber nichts nützen, ihm zu sagen, das es da noch etwas anderes gibt, er muss zuerst das Fernglas zur Seite legen und seine Sichtweise darauf trainieren, das Du recht haben könntest, wenn Du ihm gesagt hast: das es noch etwas anderes gibt.

 

Noch etwas, für diese Menschen die meine Ausführungen als langatmig bezeichnen, ich meine das jetzt in Liebe.

 

Was sich als scheinbar Langatmig darstellen mag, ist es nicht, warum?

Weil das Leben so vielschichtig ist, dass es mit einem langen Atem weit umfassender betrachtet und erlebt werden kann als in geraffter Form. die gerade in der heutigen Zeit gross in Mode ist.

Darum habt ihr auch das scheinbare unübersichtliche Chaos wo der einzelne ganz schnell die Orientierung verlieren kann.

 

In ruhiger beschaulicher weise die Dinge des Geschehens auf sich wirken lassen, bewirkt eine umfassende Weitsicht und logischerweise auch eine umfassende Toleranz allem gegenüber.

Toleriert alles weil es keine andere Möglichkeit gibt ausser der der Verdrängung, aber die bringt euch auch nicht weiter.

Toleriert alles was ist und wählt das für euch, das im Einklang mit euerer Seele steht.

Es gibt keinen vorgeschriebenen Einklang der Seele und auch keine pauschale dafür, da ist jeder Mensch, jedes Wesen eine einzigartige Persönlichkeit.

Alles zu tolerieren bedeutet ja nur, dass ich alles zulasse was sich der Geist vorstellen kann und da es viele verschiedene Geister gibt ist auch das Spektrum viel grösser als das Vorstellungsvermögen des einzelnen Geistes.

 

Andreas, wir werden weiterhin immer wieder damit zu tun haben, denn diese Gebiet umfasst das ganze Sein.

 

Ich wünsche Dir einen feinen Tag und dass die Wünsche der Zusammenarbeit in Erfüllung gehen nach Deinen umfassenden Vorstellungen.

Irisina. 10.25.h