SHAMBALA eine Reise zu dir SELBST...

SHAMBALA

Als ich den  unbekannten Gott innerlich ganz zu umarmen und ganz und gar zu begreifen begann, dauerte dies eine lange Zeit.
Ich fing an mich zu fragen, warum es bestimmte Dinge gab, die mich einschüchterten und ich stellte fest, dass viele andere - in dem Stamm - ebenfalls davon eingeschüchtert waren.

 

 

Es gab da einen grossen Wald nördlich von meinem Heerlager im 51. Jahr meines Marsches. Und ich sammelte alle meine fett und faul gewordenen Soldaten, die genörgelt und sich beschwert hatten und ah ... die es leid waren, keine Schlachten mehr zu führen.
Also liess ich sie hart marschieren.
HART Und sie gingen wieder zu ihrer täglichen Essensration über. Ich gab ihnen genau das, was sie wollten.
Und ich liess sie hart und schnell und hurtig marschieren.
Keine Pferde auf dieser Reise.
Und sie waren voller Tatendrang Voll Schwung und Energie.
Den Geschmack von Kampf... der alte Krieger war wohl wieder zu neuem Leben erwacht.
Aber wohin würde der Weg sie führen, dort in nördlicher Richtung von ihrem Heerlager?
Es ist ein unbekanntes Gebiet.

Nichtsdestoweniger polierten sie ihre Breitschwerter, holten ihre besten Kurzschwerter hervor, packten ihre Sachen ein und sammelten ihre Bälge aus Tierhäuten zusammen.
Ölten ihre Bärte ein. Ölten ihre Haare ein.
Setzten ihre Kriegshelme auf und zogen ihre Brustpanzer aus gehärtetem Leder über,
auf denen sich die Insignien des Ram befanden.
Und sie machten sich für den Marsch bereit.

 

Doch ich muss euch sagen, dass sie nach nur wenigen Augenblicken eines Marsches von solcher Härte bereits in Schweiss gebadet waren, und ihre Kappen kamen herunter, und die Brustpanzer kamen herunter... und die Breitschwerter, die sie mit grosser Genauigkeit zu handhaben imstande waren, wurden schwer.
Und das Fett fing zu schwitzen an
und die Speckfalten fingen zu rollen an.
Aber das war es, was sie herausgefordert hatten.
Und sie fingen zu bitten an:
Ohh Meister, wir müssen unbedingt unsere Bälge auffüllen,
ja doch, mit Wasser.
Und sieh dort den Fluss.
Lass uns von dem frischen Wasser mitnehmen!
Wer weiss, was dort in dem bange machenden Wald auf uns wartet!

 

Nun, euch ist klar, dass dies eine Ausrede war.
Wir gingen also zu der Wasserstelle.
Und sie leerten das aus, was noch vom Morgen stammte und füllten etwas frisches Wasser nach.
Sie glaubten, sie würden sich dadurch besser fühlen!
In Wirklichkeit aber lagen sie einfach nur kraftlos dahinhingestreckt entlang des Flussufers.
Nun denn, sie kamen aufs neue herbei, und ich liess sie hart marschieren, und als nächstes verlangte es
sie nach dem Nachtmahl.
Denn was ihnen früher einmal ähm ... was ihnen für einen ganzen Tag ausreichte, pflegte ihnen jetzt gerade alle äch... achtzehn Quadratmeter am Tag zu reichen.

 

Hunger hat so eine Art an sich,
einen Marsch langsamer werden zu lassen.
Also sagte ich zu ihnen, sie sollten ihre Gürtel enger schnallen, denn wenn sie ihre Gürtel enger schnallten, würde dieser Druckschmerz auf ihre Körpermitte mehr wiegen als der Schmerz in ihren Bäuchen, und wir zogen weiter...
Es funktioniert! Probiert es aus!

 

Im Laufe dieses Marsches, der siebenundvierzig Tage dauerte, wie man es eurer Zeitrechnung nach bezeichnet, trafen sie also auf einen grossen und sehr alten Wald.
Heutzutage habt ihr noch einige Wälder übrig, die die Eigenschaft von herausragendem Alter haben, doch dieser Wald war weitaus älter als der letzte von euren mit herausragendem Alter.

 

Und wir gingen hinein ... Bäume, wo ein Mann nur sein einfaches Arbeitsgerät zu nehmen und das Innere auszuhöhlen brauchte, um eine vollständige Hütte zu haben, in die selbst eine grosse Familie passte. Und sie waren Riesen.
Riesen! Und so wunde schön.
So ehrfurchtgebietend.
Und so lieblich war die Luft,
die von ihren grossen Ästen ein- und ausströmte.
Und Blumen von solch zarten und schönen Farben, wie ich sie nie zuvor gesehen hatte, scharten sich unter ihnen.
Und ich war voller Ehrfurcht!
Und irgend etwas hatten sie an sich.
Es war gewissermassen, als bekäme man die Erlaubnis,
sich ihrem Königreich aufzuhalten,
doch hatte man wohlbedacht seit Schritte zu setzen.
Und man hat den Eindruck, als wüssten sie alles, was man denkt, sobald man sie ansieht.
Und da hatte man nun eine polternd vor sich hin brummende, schwitzende, stinkende, nach Moschus riechende, Krach machende, mürrische, widerliche Armee mitgebracht!...
Hinein in das, was bereits seit einer Ewigkeit ein ungestörtes Paradies gewesen sein musste.

 

Ich sah Vögel, die je zuvor gesehen zu haben, ich mich nicht erinnern konnte Lind Farben in Schattierungen, wie es sie eigentlich nicht gab; ein Schillern, das in seiner Schönheit unglaublich war. Und ich war von Liebe durchdrungen für Gott und für das Erschauen einer Intelligenz, die so sehr verwunderte in einem ungestörten Königreich, wie ich niemals einen Menschen in seidenen weissgewaschenen Wänden und seinen seidenen, wallenden Zelt etwas derart Schönes erschaffen gesehen habe.

 

Es brauchte nur eine kleine Weile bis die Armee den starke Argwohn hegte, dass sie alle beobachtet würden.
Und das wurden tatsächlich!
Und aus dereinst vorhandenen Überheblichkeit, Männlichkeit, Unerschrockenheit... waren kleine, argwöhnische, furchtsame Geschöpfe geworden... einfach aufgrund der Stille, die dort war.
Sie sie fingen an, sachten Schrittes zu gehen.
Und sie steckten ihre Schwerter ein.
Und sie legten ihre Brustpanzer wieder an.
Und sie setzten Helme auf.
Und sie senkten die Banner.
Und sie gingen leise voran.
Und wir waren im Begriff uns dort in diesem Wald niederzulegen...

 

Ich kam und errichtete einen Lagerplatz an einem wunderschönen Strom, der von nirgendwo herzukommen schien,
und seine Musik glich einem Lied.
Und er wisperte zusammen mit der sanften Brise, es war so erholsam für mein ganzes Wesen.
Und die Wunde, die immer in meinem Rücken Schmerzen bereitete ... tat in diesem Wald niemals weh.

 

Und wir brachen das Lager ab, und schliefen ohne Feuerstellen und zogen weiter hinein in das Innere
dieses ehrfurchtgebietenden Reiches.
Leise.
Beobachtend.
Wachen Auges. Und dann ... am zwölf Tage unserer Entdeckungsreise, zeigte sich weit droben
in den Baumwipfeln eine Öffnung.
Und das Licht fiel strahlend herein und erschafften in dem Wald zauberhafte Illusionen und Schattenbilder, die die Erscheinung von Formen annahmen - von lebendigen, flüchtigen Form kommend und gehend, ähnlich einigen mystischen Geschöpfen,
Flügeln und wunderschön.
Und wir gingen über die Lichtung betraten erneut die dichtbewachsene Überdachung... und da stand König des Reiches.
Es war ein Baum, doch der Baum war der HERR DES WALDES!

 

Seht diesen Raum hier. Schaut euch diesen Raum an.
Der König Waldes war im Durchmesser
noch fünfmal grösser als dieser Raum.
Noch fünfmal grösser! Und seine grosse Äste hinein in die Erde wurde Unendlichkeit genannt.
Und er und seine Wurzeln mussten dem gesamten anderen Teil des Waldes Leben gespendet haben, und die Wächter standen hoch und aufrecht und ehrerbietig gegenüber dieser grossen Wesenheit.
Und meine Armee wurde demütig angesichts seiner immensen  Grösse ... seiner Macht, seiner Schönheit...
seiner beständigen Pracht.
Ich war dem König der Erde begegnet.
Ich war dem Gott der Bäume begegnet.
Ich hatte etwas gesehen, was ich in meiner ganzen Jugendzeit und auf allen meinen Marschzügen nie zuvor in dieser gesehen hatte ... und er war wunderschön.

 

Und ich betete zu dem Unbekannten Gott, zugunsten meiner zu sprechen, damit mir erlaubt sei, in seiner Wiege, in seinen grossen Ästen zu schlafen, denn ganz sicher käme eine, in seinen Armen verbrachte Nacht einer Rückkehr in die Gesamtheit aller Elemente des Verstehens gleich.
Und ich schritt weiter, so als sei ich in der Gegenwart Allerheiligsten. Und dort faltete ich dann meinen Umhang aus und legte ihn ganz sacht dort nieder und schlief dort, ich, der Ram... ... in den Armen Gottes...
Wächter allen Lebens.
Und ich schlief wie ein kleines Kind.
Und die Träume, sie glichen der Lichtung mit der Wiese und waren erfüllt von Lichtgestalten, die sich spielerisch hin und her bewegte und von Wesen mit Flügeln voller Sanftheit ...
und erfüllt von eine Lied ...
Klang es von dem weit entfernten Bach her
oder war es einfach in dem Baum.

 

Und ich liebte dieses schöne Geschöpf.
Und bei Anbruch der Morgendämmerung und beim Ruf der geheimnisvollen Vögel und geflügelten Wesen, die nie zu sehen, nur zu hören waren, öffnete ich meine Augen, um zu sehen, ob ich seine Spitze entdecken könnte, doch nie war es mir möglich zu entdecken, wo er zu wachsen aufhörte.
Nie war es mir möglich das Licht zu sehen, dem er entgegenwuchs. Und ich segnete den Baum und bat darum, dass er seinen Segen legen möge auf mein Leben und meine oberflächliche Seele, und auf die offensichtliche Härte und Abgestumpftheit meines Charakters ... auf einen Barbaren, der in den Armen
eines grandiosen Baumes geschlafen hat.

 

Ich ging und weckte meine einst so stürmische Armee auf.
Und ich forderte sie auf, sich bereitzumachen.
Und sie dachten, sie würd sich bereitmachen,
um irgend etwas zu erobern.
Das war die Art, wie sie dachten!

 

Sie gingen also daran, Schwertscheide und Schwert und Streitäxte anzulegen, und ich sagte: Hört! Dort, wo ihr hingeht, braucht ihr diese Sachen nicht.
Einem Soldaten jedoch sein Breitschwert, Kurzschwert und seine Streitaxt wegzunehmen, ist für ihn so,
als würde man ihn nackt dastehen lassen.
Ich forderte sie dennoch auf, es zu tun Sie taten es.
Und ich liess sie zu diesem hochaufragenden Geschöpf marschieren.

 

Und ich hiess sie, sich an den Händen zu halten wie kleine Kinder. Nun... Männer empfinden es, wenn sie das tun sollen, nämlich die Hand eines anderen Mannes halten... als demütigend. Und musste sie inständig darum bitten, es zutun.
Und anschliessend musste ich ihnen drohen...
Sie taten es.
Ich liess sie also wie kleine nackte Soldaten einander an den Händen halten, und natürlich machten sie alle Zeichen gegen das Böse Auge, um sich voreinander zu schützen. ich liess sie um den Herrn des Waldes einen Kreis ziehen.

 

Und sie gingen um ihn herum, und weiter um ihn herum, sahen mich noch sonderlicher an als zuvor, und mit Argwohn in Herzen.
Und sie gingen um ihn herum, bis sich alle von ihnen an Händen hielten und zwar in einem Kreis unter dem Laubgewölbe dieses wunderschönen Geschöpfes.
Und während sie nun alle dort standen mich für noch sonderlicher hielten als zuvor, da stellte ich ihnen eine einfache Frage:
Oh, ihr Krieger des Ram, Soldaten bis ins Mark, und mit Ruhm bedeckt, die ihr Legenden über das ganze Land hinweg geschaffen habt, ... die für immer und ewig lebendig sein werden; tapfer furchtlos, und wie viele habt ihr in Schlachten besiegt?
Und wie ist um euch bestellt, alte tapfere Soldaten, die ihr euch eure überragende Statur euren ganzen langen Marsch hindurch erhalten habt. Sprecht und sagt mir unverzüglich, was dieser Baum besitzt, das ihr nicht besitzt.

 

Haltet euch vor Augen, wie sie aussahen. -Haarige Gesichter, buschige Augenbrauen ... wettergegerbte Wangen
und knorrige Nase
und Kulleraugen, die sich voller Aufregung über diese Sache hin und her bewegten und sich vor und zurück drehten, während sie einander ansahen, so als könnte ihnen vielleicht irgendeiner einen Hinweis darüber geben, was sie antworten sollten.

 

Nun, wenn alle auf die gleiche Weise leben und ihr fragt nach etwas ziemlich ... Ungeheuerlichem wie diesem hier, könnt ihr rasch feststellen, dass sie überhaupt nichts wissen.
Also fragte ich noch einmal:
WAS HAT DIESER BAUM, DAS IHR NICHT HABT!
Und einer räusperte sich und strengte sich an, zusammenhängend zu sprechen: Herr, ich verstehe nicht, wonach du uns fragst.
Wir alle, keiner von uns versteht es!

 

Was hat dieser Baum, das ihr nicht habt ... Wesenheit?!
Und ich liess sie schwitzen.
Und sie gingen durch jedes Ereignis ihres Lebens und verglichen es mit dem Baum. Alles.
Und man konnte sehen, wie ein weiterer Teil ihres Gehirns sich anstrengte, zum Leben zu erwache
Und all das, während sie sich an den Händen hielten.
Und ich warte ... und da setzt ein grosses Räuspern ein ... ehhm...
Und da beginnt ein langes Starren auf das ominöse Ding vor ihnen, und angeblich sollen sie das Hirn dazu haben herauszufinden, was es hat, das sie nicht haben. Und sie fangen an, nach oben zu schauen, und inspizieren eingehend dessen Rinde und dann schauen sie auf ihre Haut...und ich warte.

 

Nun sie standen da, sich an den Händen haltend, schwitzend, ihre Körpergase freilassend ... rülpsend, ächzend, murrend bis zur Abenddämmerung, und ich wartete darauf,
dass sie es mir sagen würden.
Eine Wesenheit namens Parcleave sagte: Herr, das ist etwas mächtig Ausgefallenes, denn noch nie hast du mich aufgefordert, einen Baum zu begreifen, und bei meinem Leben, ich habe sie immer nur verbrannt.
Ich weiss nicht, was sie haben, das ich nicht habe,
außer dass sie mich wärmen können,
wenn ich selbst nicht mehr dazu imstande bin.

 

Ich sagte: Parcleave, du denkst.
Ich hiess sie, sich hinzusetzen und das Händehalten zu vergessen, und jeder beeilte sich damit,
den Schweiss der anderen wegzuwischen.
Und ich ging hin zu diesem grandiosen und wundervollen Geschöpf das gestattet hatte, dass sich dieses Drama den ganzen Tag lang abspielte.

 

Was dieser Baum besitzt, das ihr nicht besitzt, ist, dass er nicht zu sterben weiss. Er ist im Besitz des Lebens.
Wie stark sind wir wirklich!
Was für Krieger sind wir!
Um zu zerstören?
Wie bedürftig ist unser Fleisch, dass wir schwere Gewänder tragen müssen und Brustpanzer und Waffen.
Und wie schwach sind wir; sobald wir das Schwert niederlegen, sind wir doch so verwundbar.
Es gibt uns Schutz, damit wir am Leben bleiben
und einen anderen töten können.
Dieser grandiose Baum weiss nichts vom Tod.
Er weiss einzig und allein zu leben!.
Warum ist das grandioser, als ihr es seid?
Nun, seht ihn doch an, er macht euch zu Zwergen!
Dieser König des Waldes erschuf den Wald.
Wie viele Zeitalter sind schon vergangen, seit er hier steht?
Wie viele Morgen hat er gesehen?
Wie viele Abende?
Wie viele Jahreszeiten sind gekommen und gegangen?
Und wo wart ihr, in den Zeitaltern, die vergangen sind?
Schaut ihn an! Schaut ihn an!
Wenn ihr dabei seid, in eurem eigenen Blute zu ersticken,
wird er weiterleben.
Und wenn eure Söhne ihre Söhne hervorbringen, die wiederum Söhne hervorbringen, wird er noch immer hier sein.
Und warum ihr nicht?!"
Und daraufhin erwiderte ein sehr mutiger Krieger verhalten:
Aber Herr, wir könnten dieses Ding fällen ...
und es in Brand setzen!
Und dann wird er sterben!!"
Du könntest das tun.

 

Du könntest das tun ... aber nur du bist gewöhnlich genug,
das Leben zu unterbinden.
Du könntest das tun. Aber so sicher wie du mit deinen Äxten in ihn hineinhacken und ihn fällen würdest,
so sicher wirst du auch sterben.
Jedoch nur du weisst, wie man das durchführt, er nicht.
Sieh dich an! Mit einem Schlag könnte er dich auslöschen und deine ganze künftige Nachkommenschaft.
Mit einem Schlag, und nichtsdestoweniger toleriert er dich und lässt dich zu, denn er weiss nicht zu sterben, nicht zu töten... er kennt einzig und allein das Lehen!
Er ist der Grosse Unsterbliche.

 

 

Wißt ihr was? Meine alten Männer, der älteste unter ihnen, der sich nach wie vor für einen Barbaren hielt und immer versessen darauf war, das grösste Breitschwert zu tragen, weil er versuchte, es entgegen seinem fortgeschrittenen Alter zu beherrschen...
fing zu weinen an.
Und er weinte und er weinte und er weinte.
Denn er wusste, dass es bei dem, was er sich von allen Dingen am meisten gewünscht hatte, um das Geheimnis des grandiosen Baumes ging, und darum, wie man weiterlebt.

 

Wir verweilten in diesem bunten Reich eine ganze Jahreszeit hindurch. Und dort erlangten meine Leute, meine Krieger, innere Ruhe und wurden friedliebend, und die Härte langer Zeiten und die Narben des Kampfes schienen an diesem wundervollen Orte
zu verblassen.
Und eines Morgens erwachte eine Frische in der Luft.
Es lag ein Gewand von kristalliner Schönheit auf dem zarten Gras, und ich wusste, dass die Frosteinbrüche, das erste Zeichen des herannahenden Winters, kurz bevorstanden.
Und ich ging zurück und blieb beim Altar des Herrn des Waldes stehen und sah auf ihm ein Gewand ...
in wunderschönem Licht.
Und er traf bereits seine Vorbereitungen,
und ich erbebte dort unter seinen Asten.
Ich legte meine Hände auf sein schwieliges Gewebe,
und ich weinte an seinem Gesicht.

 

Denn obwohl er kein einziges Wort zu mir gesagt hatte, war er ein Tribut von etwas, das ich entschlossen war zu finden ... jenes Geheimnis ... jene stille, würdevolle Wissenheit inneres Wissen, jene Vitalität... sie konnten ein klein wenig zu mir überfliessen.

 

Ich riss mich weg von etwas, das sich so ewig und so alt und doch so weiterbestehend anfühlte.
Ich war mit etwas in Berührung gekommen,
das Ewigkeit genannt wird.
Sie existierte also doch!
Und ich schloss meinen Frieden mit jener grossen Wesenheit.

 

Und an jenem Morgen sammelten wir all unsere Habe zusammen und tranken herzhaft aus jener berauschenden Quelle und füllten unsere Bälge aus Häuten bis zum Rande voll und marschierten los lange Zeit vorbei an den Wächtern des Lebens die es uns gestattet hatten, ein Teil ihres Reiches zu sein - und unter ihren grossen Ästen zu schlafen und ihren ungeheuren Überfluss an stiller Intelligenz zu beschauen.

 

Und wie da die Bäume immer kleiner wurden und die noch jungen sich ihren Weg in die Welt hinein bahnten, und Buschwerk sichtbar wurde, und die hinein- und herausführenden Spuren der Böcke und Hirschkühe leicht zu sehen waren, da war dies ein sehr trauriger Tag in meinem Leben, dass ich fortgegangen war vom letzten der grandiosen Bäume.
Und ich weinte hinein in den Wind, denn dort, wohin ich zurückkehrte, gab es kein Symbol, kein bemerkenswertes Ideal für die Hoffnung, genannt Leben.
Dort war es ein Ringen von Geburt und Tod und in der Zeit dazwischen galt es, all das zu überleben, was zwischen grosses Elend hineingeschichtet war... und dort gab es den Überlebenskampf, den Geruch vom Müll der Menschen und die Missachtung des menschlichen Körpers, die Entstellung des Geistes des Menschen, kein Wunder, dass er in den Schlaf gesunken war.

 

Nun meine Männer marschierten genauso niedergedrückt.
Und es war die Sehnsucht vorhanden, ihn nie zu verlassen, denn sie würden ja zurückkehren müssen zu all den Gründen,
weshalb sie nicht der Baum waren.
Doch er veränderte für immer mein Leben.
Wir tauften den Wald, indem wir einen Schluck von jenem berauschenden Quellwasser auf ihn tranken,
und wir gaben ihm den Namen SHAMBALA.
Und der Name und die Erinnerung an ihn ist nur noch ein Mythos, aber er existierte.
Nie mehr war es mir in meiner Lebzeit beschieden,
den Herrn des Waldes zu sehen.
Nie gelangte ich mehr in meiner Lebzeit zu jenem besonderen Ort, erst wieder nach meiner Lebzeit.
Und er lebt für immer und immer und immer weiter in der Seele
und dem Gott des Ram, Rama, des Ram.

 

In eurer Dimension gibt es solch einen Baum nicht mehr und es gibt solch einen Wald nicht mehr, damit ihr ihn berühren, riechen, kosten und sagen könntet: Ah, das ist wirklich. Ich kann ...
ich kann das anfassen.
In der Tat, ich kann es anfassen, um euch dadurch in Berührung mit der Ewigkeit kommen zu lassen.
Wissenheit ist die Sehnsucht danach, die Ewigkeit zu berühren, und sie lässt euch dahingelangen.
Sie gestattet euch jene unaussprechliche Erfahrung.
Denn wenn man den Herrn des Waldes berührt hat,
hat man die ganze Ewigkeit umarmt.
Und alles, was die Universen innehaben, beginnt sich zu regen.
Und man beginnt zu verstehen und zu wissen, und die Wissenheit beginnt, immerwährendes Leben anzunehmen.

 

Wie vermag ich euch mit einem grandiosen Baum in Berührung kommen zu lassen,
wenn ihr euch noch mit dem Gedanken ans Sterben tragt?
Wie vermögt ihr die Langlebigkeit des Geistes zu begreifen, wenn euer Bewusstsein noch aus Leben und Tod besteht.
Wissend zu sein, transzendiert das Sterben.
 Es bedeutet aus dem Augenblick heraus leben.
Es ist die Umarmung allen Lebens mit begeistertem Überschwang, mit Heiterkeit, und mit einer heiligen,
heiligen Wertschätzung für jenen Augenblick!
Wie vermögt ihr zu wissen,
wenn ihr bereits eure Tage gezählt habt?
Wie vermögt ihr ein Baum zu sein?
Der Baum weiss nichts anderes als alles.
Er weiss zu leben und sich auf das Licht auszurichten, und er wächst und wächst und wächst und wächst, und ragt gigantisch in die Himmel hinein, hinein in das Licht, und vermag so dem Morgen einen Kuss auf seine Lippen zu hauchen.
Er weiss nicht, wie man stirbt.

 

 

Erst der Mensch brachte den Tod zu dem Wald.
Und aufgrund seines Bewusstseins verursachte er Krankheit in dem Wald, denn der Mensch ist durch das Ewige eingeschüchtert.
Und ja doch, ihr könnt ihn fällen und ihn verbrennen.
Und wißt ihr was, ihr solltet es tun, denn es versinnbildlicht euch, wie schwach, wie hilflos und welch rein Sterbliche ihr wirklich seid. Wenn ihr ihn also loswerdet, dann gibt es nichts mehr, das euch daran erinnert, dass ihr nicht alles seid, was ihr sein könnt!
Und so brach der Eroberungszug und die Krankheit des Menschen über Shambala herein.
Und mein Wald lebt für immer und ewig in meiner Seele weiter, und jedesmal, wenn ich die Sehnsucht habe, dort zu sein,
gehe ich dorthin.

 

Wissenheit ist wie der Baum. Sie ist ein Gefühl, das von der Konstanten, genannt Leben, zu euch fliesst.
Und wenn ihr es wollt, dann fliesst der Baum des Lebens zu euch, und das einzige, was ihr tun müsst, ist, es innerlich zu umarmen und es zu wollen, und wenn ihr von dort weggeht, seid ihr wie ein Unsterblicher, denn ihr habt Unsterblichkeit berührt.
Die Sonne ... die purpurnen Berge ... und der Nachtvogel ...
Sand und die Steine, und der Wind, sie sind Unsterbliche.
Wenn ihr so seid, wie meine Armee einst war, und euch hinsetzt und es herausfindet -warum sie weiterleben, ihr bisher aber nicht - dann haltet ihr fest an den Strahlen des Morgenlichts.
Wenn ihr es herausfindet und es als Weisheit besitzt, dann seid ihr imstande, damit ins reine zu kommen, und wenn der Morgen kommt, seid ihr imstande, euch in der Ewigkeit zu baden,
und das ist es, was den Geist heilt.
Und es heut den Körper. Und es wischt die Kümmernisse hinweg. Und es gestattet euch, das zu wissen, was niemand, außer ein Unsterblicher, euch lehren kann.
Versteht ihr?

 

Das einzige, was ihr tun müsst, ist, es zu wollen und demütig genug zu sein, um damit in Berührung zu kommen.
Und genügend verständig zu sein, um es zu erkennen,
und dann habt ihr alles in Händen.
Es gibt kein Ritual. Es gibt keine Medizin.
Es gibt kein Kraut.
Es gibt keinen Wein.
Es gibt keinen Gebetsgesang.
Es gibt keine geheime Doktrin.
Es gibt nichts Zusammengefasstes, das euch enthüllen kann, wie man weiss, bis ihr eure Augen öffnet und den Baum seht.
Öffnet eure Augen und seht die Sonne, denn auch sie ist ein unvergängliches Ding.
Und anstatt sie erst umständlich durchschauen zu wollen...
umarmt innerlich ihre Unsterblichkeit.
Und jene Stille und jenes Intermezzo und jener Zauber
wird euer Leben verändern.
Wenn ihr das wollt.

 

Ihr könnt entweder wie meine Krieger aus jenen alten Zeiten sein und nörgeln und euch beschweren ... es sei zu kalt, es sei zu schwer, ihr hättet nicht genug zu essen, bange davor,
die Person neben euch anzufassen.
Und ich kann euch dann dort hinsetzen lassen und euch jene selbe Frage stellen und ihr würdet euch hin und her wenden und in Gedanken alles in eurem Leben durchforsten, das sich nur irgendwie auf diese Frage beziehen könnte, und ihr würdet es nicht in Händen haben, bis ihr es zulassen.
Und ihr könnt geradeso wie sie sein, Unsterblichkeit berühren und sie dennoch nicht wollen, und zu euren Hütten zurückkehren, verändert, etwas friedliebender, etwas verständiger, was Krieg und Tod und Sterben angeht, und wie Vaneleave sein, der reichlich Tränen über das Fortschreiten seines Alters vergoss ....
ODER ihr könnt zurückkehren, wie ich zurückkehrte ...
und mit jener Wissenheit wusste ich alles.
Und dies ist es, wie ich zum Wind wurde.

 

Unmöglich? Der Baum ist nicht unmöglich, er ist Wirklichkeit.
Wenn ein Baum für immer und immer und immer leben kann, warum könnt ihres nicht? Mythos?
Wohl kaum. Es gibt Bäume auf eurer Ebene, euch zu Zwergen machen. und die schon hier waren,
noch bevor Yeshua ben Joseph (Jesus) geboren wurde.
Sie sind WAHRHEIT. Es liegt ihrer Einstellung. Das einzige, was ihr tun müsst, ist, die Einstellung  (Denkhaltung) zu wollen.
Von einem Breitschwert durchbohrt zu werden und den Geschmack meiner eigenen Medizin zu spüren zu bekommen, weckte mich auf, leitete den Prozess des Erwachens ein.
Denn durch nichts wird die eigene Aufmerksamkeit schneller hervorgerufen, als dadurch, durchbohrt zu werden, und es rückt das Leben sehr, sehr stark in Brennpunkt der eigenen Aufmerksamkeit, und es forderte mich heraus die Antworten zu finden,
und ich fand sie.

 

Ich möchte, dass ihr etwas wißt.
Ich suchte nicht den Rat irgendeinem aus meiner Armee.
Erinnert euch, ich bin es, der sie führt.
Sie wussten das nicht, was ich wissen wollte.
Ich war es, der sie führt. Begreift ihr?
Und es gab niemanden,
der irgendeine meiner Fragen hätte beantworten können.
Es gab da nicht einmal einen ausländischen persischen Gelehrten, der meine Fragen hätte beantworten können.
Ich wollte wissen. also fragte ich den Unbekannten Gott.
Und da wurde ich zu dem grandiosen Wald, Shambala, geführt.
Und ich wurde zu Plateau zurückgeführt
und zu der Begegnung mit dem Wind.
Und wollte wissen.
Und je mehr ich wissen wollte, um so mehr begann ich zu leben. Und je mehr ich zu leben begann, um so mehr veränderte ich mich. Alles an meiner ganzen Erscheinung, an meiner ganzen Einstellung wurde dem Herrn des Waldes gleich .... einem Möglichen.
Ihr sagt. ihr liebt mich.
Ich weiss, ihr tut es.
Doch nun seht an: Ihr liebt etwas, das ihr nicht sehen könnt und nichtsdestoweniger hat dieses. das da im Unsichtbaren ist, für euch eine Emotion, einen Sprache eine Liebe, ein Rätsel, eine bezaubernde Persönlichkeit einhergebracht, die wirklicher ist. als alles, was ihr je zuvor in der Wirklichkeit gesehen habt,
und nichtsdestoweniger bin ich ein Unsichtbarer.

 

Dadurch werden euer Geist und eure Seele weit gestreckt hinein in das Abenteuer von Wissenheit.
Ich bin ein Unsterblicher... Zu lachen.
Einen Witz machen, einen Scherz. Euer Geist anstacheln und euch zum Denken bringen! Euch dazu auffordern und dazu zu bringen, dass ihr tief nachdenkt.
Euere unzulängliche Begrenzungen anzufechten und sogar die Anmassendsten unter euch lieben mich ... das ist wirklich!
Das ist wie der Baum.
Das ist wie der Herr des Waldes.
Euch mit Unsterblichkeit in Berührung kommen lassen,
denn ich bin jener Wind am Morgen!
Und wann immer ihr hinausgeht und mich ruft und dann kommt er; es ist eine WAHRHEIT.

 

Also ... ich komme zurück,
um euch mit der Ewigkeit in Anschluss zu bringen.
Und wohin auch immer ihr zurückgeht.
Ihr kamt mit einem Unsterblichen in Berührung, denn ihr fühlt es in eurem Innern. In mir fühlte ich den Baum und wusste ich all die Dinge, die er nie zu mir sagte.
Genauso bin ich das mit euch.
Und wenn ihr von hier weggeht, und ihr zu euren Lagerplätzen zurückkehrt, und ihr euren Marsch zurück nach Hause zum Marktplatz macht und zu den wogenden, seidigen Zelten, orange, blau, grün. Zu den Gerüchen von Knoblauch und Wein und Käse, und Dung und Urin, dem Bellen der Hunde in der Ferne, und dem Blöken der Kälber, und dem Rufen der schwarzgesichtigen Schafe, und dem Schnattern der Gänse, und zu den Bettlern auf dem Marktplatz, den Händlern; zu den Düften der kandierten Früchte und dem sauren Wein. Zu all der Betriebsamkeit und Geschäftigkeit und zu dem unvergesslichen Erlebnis ein Nichts
auf der Strasse des Fortschritts zu sein.

 

Zu den neuesten Nachrichten, dem Beben der Erde, den Terroristen, den Mördern, dem Preis des Weizens, dem Aussenhandel,
den Steuern, dem Atomkrieg..
und dem Weinen eines neugeborenen Säuglings....
wenn ihr den Wald nicht sehen könnt...
dann erinnert euch an den Baum!  an mich!
Ich LIEBE euch!

 

 

Ramtha.

Fotos: Walter J.Pilsatz


Bearbeitet: Andreas Kleindienst


  

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